Ein grosses Highlight war der Kirovets K-701 am Feldtag. Er wurde für die Demo eines Evers-Tiefenlockerers eingesetzt.
Kirsten Müller
Das Besondere am Leiser-Feldtag: Die Veranstaltung vereint aktuelle Technik von Güttler und Evers mit Traktor-Legenden aus vergangenen Jahrzehnten. Ein Konzept, das auf Matthias Anliker, Mitglied der Geschäftsleitung, zurückgeht.
Seine Idee: Maschinen mit Geschichte in Kombination mit leistungsfähiger Bodenbearbeitungstechnik präsentieren – ein Publikumsmagnet, der begeistert.
Höhepunkt für Technikfans
Auf dem Feld waren unter anderem der Schwergrubber Primus Plus von Güttler in gefederter und ungefederter Ausführung sowie ein Evers-Schlitzinjektor im praktischen Einsatz zu sehen. Letzterer wurde vom Lohnunternehmen Hug Schotten Trans aus Kesswil TG vorgeführt. Fachlich kommentiert wurden die Vorführungen von Tobias Wachtstetter (Co-Geschäftsführer Hans Güttler GmbH), Hans Güttler und Roelof KleinJan (Evers Agro B.V.).
Ein Höhepunkt für Technikfans: 15 Traktoren der 6- bis 12-Zylinder-Klasse wurden stolz von ihren Besitzern vorgeführt – darunter Klassiker aus zwölf verschiedenen Marken. Mit kernigem Motorsound und angehängter Bodenbearbeitungstechnik ging es über den steilen Feldweg zum Vorführacker – musikalisch begleitet von Rockmusik.
Ein Russe in der Schweiz
Besonders ins Auge stach in diesem Jahr der Kirowez K-701 – ein 14-Tonnen-Knicklenker russischer Bauart, gebaut im Kirow-Werk in Sankt Petersburg zwischen 1975 und 2002. Das Exemplar von Simon Wipf und Marcel Plüss ist Baujahr um 1980 und seit rund neun Jahren in ihrem Besitz. Die beiden kennen sich durch die Landmaschinenlehre. «Wir hatten immer mal verrückte Ideen», erzählt Wipf. Irgendwann stiessen sie auf ein Video des K-701 – die schiere Grösse und der charakteristische Klang liessen sie nicht mehr los.
Ohne Kaufabsicht fuhren sie eines Tages nach Neubrandenburg (D), «nur um die Karre mal anzuschauen». Doch als sie vor dem über sechs Meter langen und drei Meter breiten Koloss standen, war es um sie geschehen. Kurz darauf rollte der Kirowez auf einem Tieflader in die Schweiz. «Das ist reines Hobby, im Alltag setzen wir ihn nicht ein», betont Wipf. Beim Kauf war der Traktor zwar grundsätzlich fahrbereit, doch die Hinterachse und das Knickgelenk mussten komplett revidiert werden. Seitdem halten die beiden das Unikat in Schuss, erledigen Wartungen selbst und fahren es zu besonderen Anlässen aus.
Fachliche Tiefe
Der Auftritt in Niederhasli war nicht nur eine Premiere für den K-701 am Leiser-Feldtag, sondern auch für den Fahrer in dieser Kulisse. Neben Showelementen überzeugte der Feldtag mit fachlicher Tiefe. Matthias Anliker verbindet mit dem Event nicht nur Maschinenleistung, sondern auch unternehmerisches Know-how. Für ihn zählen Flächenleistung, Maschinenauslastung und Einsatzflexibilität als Schlüsselfaktoren bei Investitionsentscheidungen. In der graslandgeprägten Schweiz steht das Grundfuttermanagement an oberster Stelle.
Neue Supermaxx Culti Swiss Seed Profi
Die Sämaschine Swiss Seed Profi basiert auf der Güttler Supermaxx Culti und ist in 3,5 und 6 Metern Arbeitsbreite erhältlich. Sie verfügt über vier Balken mit 15 cm Strichabstand, wahlweise Schmal- oder Flügelschare, einen neu positionierten hydraulischen Klappmechanismus sowie eine Aufnahme für die Prismenwalze Rollfix. Das Säsystem umfasst einen 670-Liter-Tank, ein Doppelscheibenaggregat für 12,5 cm Reihenabstand, zwei Verteilköpfe mit Fahrgassenund Hasengassenschaltung, Halbseitenabschaltung sowie eine Breitsaatoption.
Die Seed-Profi-Elektronik bietet Automatisierungen wie Vordosierung, Auto-Abdrehen oder variable Saatmengen. Die Maschine ist für Grundbodenbearbeitung, Saatbettbereitung sowie Breit- und Reihensaat geeignet. Sä- und Walzeneinheiten sind für spezielle Einsätze demontierbar, die Tiefenführung kann unabhängig von der Sätiefe erfolgen.
In der 5-Meter-Version wiegt die Swiss Seed Profi 3’100 kg und erfordert für den Hub rund 160 PS – der Zugkraftbedarf ist gering. Laut Anwendern ermöglicht die Maschine präzise, schlagkräftige und kostengünstige Saat bei deutlich geringerem Kraft- und Treibstoffbedarf als eine vergleichbare Säkombination. Preis der Maschine ist auf Anfrage zu erfahren. dha