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Trentino: 16 Bären sollen erlegt werden

Im Trentino, wo im April 2023 der 26-jährige Jogger Andrea Papi von der Bärin Gaia angegriffen und tödlich verletzt wurde, sollen jetzt insgesamt 16 als problematisch eingestufte Bären getötet werden. Als erstes wurde der Bär M60 erschossen. Tierschützer kündigten rechtliche Schritte an.

Die Regionalregierung Trentino-Südtirol macht ernst mit der Bärenjagd. So wurde jetzt der Bär M90 erlegt. Tierschützer kündigten am 6. Februar an, gegen die weiteren Abschusspläne auch auf EU-Ebene gerichtlich vorzugehen.

1999 zehnt Bären ausgewildert

Der Präsident der Region, Maurizio Fugatti, zeigte sich davon unbeeindruckt. Sein Ziel sei es, mit allen Mitteln ein Unglück wie das im April 2023 in Zukunft zu verhindern, erklärte Fugatti. Damals war der 26-jährige Jogger Andrea Papi im Wald von der Bärin Gaia mit der Kennung JJ4 angegriffen und tödlich verletzt worden. Die Öffentlichkeit reagierte schockiert und beklagte, dass mittlerweile zu viele Beutegreifer, neben Bären auch Wölfe, in der Provinz lebten.

Laut offiziellen Zahlen gibt es an die 120 Bären im Trentino. Sie alle sind das Ergebnis des europäischen Projekts Life Ursus, mit dem 1999 zur Wiederansiedlung von Bären im Trentino zehn Bären aus Slowenien ausgewildert worden waren. Das Projekt endete 2004. Seither ist es Aufgabe der Landesverwaltung, sich um die Tiere zu kümmern. Dies ist jedoch offensichtlich nicht gelungen, was der Tod von Papi belegt.

Sieben Bären 2023 gestorben

Um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen, wurde nun der Plan ausgearbeitet, insgesamt 16 als problematisch eingestufte Bären zu erlegen. Fugatti verwies mit Blick auf die Tötung des Bären M60 auf ein Gutachten des Instituts für Umweltschutz und Forschung (Ispra), das M90 bei einer Gefährlichkeitsskala von 0 bis 16 auf 13 eingestuft und zum schnellstmöglichen Abschuss geraten hatte. Das Tier hatte sich Ende Januar für längere Zeit einem Paar angenähert, das eine Wanderung durch den Wald gemachte hatte.

Ungeachtet dessen zeigte sich Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin irritiert über die Tötung von M90. Es müsse andere Wege geben. Der Abschuss könne nur eine Notlösung sein, sagte der Minister. Dagegen verteidige der angesehene Zoologe und Raubtierexperte Luigi Boitano Fugattis Handeln. Er wies ebenfalls auf das Gutachten hin. Voriges Jahr seien im Trentino sieben Bären gestorben, «offiziell aus unbekannten Gründen», so Boitano ausserdem. Es sei aber gut möglich, dass da jemand, der wütend über die herumstreunenden Bären sei, selbst zur Waffe gegriffen habe.

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