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Trotz Fabrikschliessung: Bauern optimistisch

Seit über 300 Jahren werden in der Schweiz Tabakpflanzen angebaut. Doch das Rauchen hat die Coolness eines Humphrey Bogart oder James Dean längst verloren. Auch eine Fabrikschliessung macht Sorgen. Den Rückzug von British American Tobacco (BAT) spüren auch die Bauern.

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Gab es nach dem 2. Weltkrieg noch um die 7'000 Bauern, die Tabak angepflanzt haben, sind es heute gerade noch rund 120 Betriebe, die sich dem Anbau dieser nicht mehr ganz so salonfähigen Pflanze widmen.

Dieser Einbruch der Schweizer Tabakproduktion zeigt sich auch in der für nächstes Jahr angekündigten Schliessung der Zigarettenfabrik von British American Tobacco (BAT) im jurassischen Boncourt. Die Tabakbauern blieben aber optimistisch, schreibt «Le Nouvelliste».

Fördergelder von 13 Millionen Franken

Durch die Schliessung der Fabrik in Boncourt JU nächsten März werden rund 200 Personen ihren Arbeitsplatz verlieren. Dies sei auch Thema der letzten Versammlung der Schweizer Tabakproduzenten gewesen, so «Le Nouvelliste» weiter. Der Verband Swiss Tabac hätte diesbezüglich Gespräche mit ihrer Schwesterorganisation SOTA aufgenommen. SOTA ist die einzige Einkaufsorganisation für den in der Schweiz angebauten Tabak.

Ziel dieser Gespräche sei es gewesen, der einheimischen Tabakindustrie trotz dieser beängstigenden Entwicklung eine Perspektive aufzuzeigen. Es geht um eine Ernte von 860 Tonnen Tabak (Stand: 2022). SOTA erhält pro in der Schweiz verkauftes Päckchen Zigaretten 2,6 Rappen. Damit speist sie mit rund 13 Millionen Franken pro Jahr einen Fonds, der den einheimischen Tabakanbau fördern soll.

BAT übernahm einen Drittel

Francis Egger, Vize-Direktor des Schweizer Bauernverbandes, ist auch Generalsekretär von Swisstabac , der Dachgenossenschaft der Schweizer Tabakbauern. Er wurde vom «Le Nouvelliste» gefragt, ob die beiden anderen internationalen Tabakkonzerne, die weiterhin in der Schweiz tätig sind, die Ernte übernehmen könnten.

Bei den beiden Konzernen handelt es sich dabei um Philip Morris und Japan Tobacco. Der Anteil von British American Tobacco lag im Jahr 2022 bei 32,7% (Philip Morris: 41,4%; Japan Tobacco: 25,9%). Rund ein Drittel der Schweizer Tabakproduktion müsste so also umverteilt werden. 

Abnahme der Ernte 2023 ist gesichert

Egger erwiderte, dass Gespräche im Gang seien. Er versicherte zudem, dass die Übernahme der Ernte 2023 gesichert sei. Auch wies er darauf hin, dass die einheimische Produktion von Tabak weniger als 10% der Nachfrage der in der Schweiz ansässigen Tabakindustrie decken würde.

Der Rückzug von British American Tobacco betrifft dabei nicht einzelne Produzenten, sondern die Branche insgesamt. Denn die gesamte Schweizer Tabakernte wird von SOTA aufgekauft, die sie dann an die Konzerne weiterverteilt.

Übernahmepflicht gesetzlich geregelt

Im Rahmen des Bundesgesetzes über die Tabakbesteuerung könne der Bundesrat lenkend eingreifen, heisst es im «Le Nouvelliste» weiter. Konkret lautet der entsprechende Absatz:

«Der Bundesrat kann die Hersteller von Tabakfabrikaten zur Übernahme von Inlandtabak in einem zumutbaren Verhältnis zu dem von ihnen verarbeiteten Importtabak verpflichten. Die Übernahmepflicht ist jedoch auf den Ernteertrag einer gesamten Anbaufläche von 1’000 Hektaren beschränkt.»

Auf Anfrage von «Le Nouvelliste» habe Philip Morris auf diese Begrenzung auf 1'000 Hektaren verwiesen. Japan Tobacco habe nicht auf die Anfrage reagiert. In der Schweiz wird nur auf etwa 370 Hektaren Tabak angepflanzt. Dieses Gesetz könnte also allenfalls zum Tragen kommen.

Export kein Thema

Derzeit würden auch Gespräche mit anderen Tabakverwertern geführt, insbesondere mit Zigarrenherstellern, verrät Francis Egger dem «Le Nouvelliste». Ein Export stünde zurzeit nicht zur Diskussion. Dies auch, weil das Preisniveau des Schweizer Tabaks im internationalen Vergleich eher hoch sei. «Unser Ziel ist es, auf dem Schweizer Markt zu bleiben», wird Egger vom «Le Nouvelliste» zitiert.

Der «Schweizer Bauer» hat über die Schliessung des Werks in Boncourt JU berichtet.  

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