/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Trotz Produktionszuteilung kriselt es weiter

Jetzt dürfen sie wieder produzieren, die Tilsiter-käsereien. Sortenorgani-sationsintern kriselt es aber weiter. Die internen Exportzahlen weichen von jenen der TSM ab. Hat die Tilsiterkrise personelle Folgen?

Daniel Etter |

 

 

Jetzt dürfen sie wieder produzieren, die Tilsiter-käsereien. Sortenorgani-sationsintern kriselt es aber weiter. Die internen Exportzahlen weichen von jenen der TSM ab. Hat die Tilsiterkrise personelle Folgen?

Der Schock sitzt noch tief. Die Tilsiterkäsereien durften im Januar keinen roten Tilsiter produzieren. Die Folgen für die Milchproduzenten waren Milchpreise, die meist deutlich unter 50 Rappen zu liegen kamen. Jetzt kommt das Aufatmen. Die Sortenorganisation hat für den Monat Februar wieder Produktionsmengen zugeteilt. Die zugeteilte Menge ist aber eher verhalten und liegt leicht unter der Menge des Vorjahrs.

Dass es beim Tilsiter aktuell nicht so gut läuft, hat verschiedene Ursachen. Die Sortenorganisation hat sich entschieden, von der Verbilligung von Tilsiter, der der industriellen Verwertung zugeführt wird, abzukommen. So wurden bislang Überschüsse verwertet, was aber viel Geld kostet. Ein weiteres Problem ist die Zuteilung der Käsereien an die verschiedenen Handelsfirmen. Namentlich Emmi erhielt durch die Übernahme von Rutz Käse mehr Käsereien, konnte aber nicht dementsprechend Märkte erschliessen. Jetzt will die Sortenorganisation aber überprüfen, ob Käsereien verschoben werden könnten.

Differenzen im Export

Eines der Hauptprobleme ist wohl im harzenden Exportgeschäft zu suchen. Wie auch andere Käsesorten verlor der Tilsiter im Export (–9% im November 2011). Interessant dabei ist, dass die Treuhandstelle Milch (TSM) eine Exportzunahme beim Tilsiter von sage und schreibe 14% für das letzte Quartal ausweist. Dazu gibt es zwei Theorien. Entweder ist die Differenz auf Mehrfachausfuhren zurückzuführen, was passiert, wenn Käse zu einem Verarbeitungsschritt ins Ausland gebracht wird, dann aber wieder in die Schweiz kommt, um schliesslich doch exportiert zu werden.

Wahrscheinlicher ist es aber, dass Käsereien Tilsiter fabrizieren, ihn aber als anderen Halbhartkäse deklarieren, um den Sortenbeitrag zu umgehen, und diesen Halbhartkäse als Tilsiter exportieren. Dieser Problematik will sich die Sortenorganisation nun annehmen.

Interne Reibereien

Die kleine Tilsiterkrise führte zu grossen internen Diskussionen. Gefordert wurde, den Händlern die Mengenführung zu überlassen (ähnlich wie beim Emmentaler). Dies sei für den Moment aber vom Tisch, wie Geschäftsführer Bruno Buntschu bestätigt.

In Diskussion ist auch die Innovationskraft. Soll die Sortenorganisation Produkte entwickeln, oder ist dies Aufgabe des Handels?
Weiter wird Kritik an Buntschus Person laut. Nach 16  Jahre im Amt hat er durchaus Verständnis dafür, dass in schweren Zeiten Forderungen nach personellen Änderungen aufkämen. Der Präsident der Sortenorganisation, Frank Zellweger, gibt ihm aber Rückendeckung. «Buntschu und sein Team machen ihre Sache gut», sagt er. Es sei normal und in der gegebenen Ausgangslage auch nicht verwunderlich, dass es zu Reibereien komme, doch löse Kritik allein bekanntlich keine Probleme.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Wer macht die Büroarbeiten für den Hof?

    • Hauptsächlich der Mann:
      52%
    • Hauptsächlich die Frau:
      35.11%
    • Beide zusammen:
      6.67%
    • Ist nicht klar geregelt:
      6.22%

    Teilnehmer insgesamt: 450

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?