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Trotz Weide 2,6 Melkungen pro Tag

 

Familie Brüschweiler aus Amriswil TG hat 63 laktierende Kühe, Stallschnitt 10’500kg. Gemolken werden sie im Roboter — danach verlassen sie durchs Weidetor den Stall. Kühe und Betriebsleiter schätzen die Weide.

 

Nachtweide wird im Sommer auf vielen Milchviehbetrieben praktiziert. Die Kühe schätzen es, wenn es kühler und die Fliegenplage kleiner ist. So auch bei Thomas und Monika Brüschweiler in Amriswil TG.

 

Um Mitternacht auf die Weide

 

Speziell ist der Weidenbeginn: Pünktlich um Mitternacht verlassen die ersten Kühe den Stall, um Gras zu fressen. Nun ist es nicht so, dass der Betriebsleiter jeweils den Wecker stellt, um kurz vor Mitternacht aufzustehen und die Kühe rauszulassen. Das erledigt für ihn das automatische Weidetor von Lely.

 

Es ist gekoppelt mit dem Melkroboter Astronaut A5. «Um Mitternacht wird es jeweils ruhig im Stall. Das gibt den Kühen einen Antrieb, nochmals aufzustehen und sich melken zu lassen. Sie wissen, dass sie danach raus können», erklärt Thomas Brüschweiler. «Morgens sind oft nur noch 15 der 63 laktierenden Kühe im Stall.»

 

 

63 laktierende Kühe

 

Im Frühling und im Herbst ist das Weidetor von morgens 7 bis 16 Uhr offen. «Der Vorteil ist, dass der Roboter dann ab sieben bis am Mittag speziell gut ausgelastet ist», erläutert er sein System. «Um 9 Uhr lege ich die neue Ration vor. Das heisst aber nicht, dass die Kühe dazu wieder reinkommen. Doch die, die im Stall sind, stehen dann auf, fressen, suchen den Roboter auf und gehen auch raus.»

 

Trotz vielen Stunden Weide ist der Roboter auf dem Betrieb regelmässig ausgelastet. Das muss er auch sein, denn mit 63 laktierenden Kühen mit hohen Leistungen ist die Grenze für einen Roboter fast erreicht. Marcel Schwager von Lely ergänzt: «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass voll ausgelastete Roboter im Frühling bei Weidehaltung noch mehr Kapazität haben, weil die starken Kühe auf der Weide sind. Das entlastet den Stall und die schwachen Kühe haben mehr Platz.»

 

Thomas Brüschweiler hat rund 8 Hektaren Weide zur Verfügung.
zvg

 

Weiden war Bedingung

 

Zudem störe es die Kühe nicht, wenn die Hälfte der Herde auf der Weide und die Hälfte im Stall sei: «Den Herdentrieb kann man brechen. In den ersten Tagen nach Weidebeginn gibt es etwas Unruhe, aber danach sind die Kühe gruppenweise zusammen und zufrieden damit.»

 

Thomas Brüschweiler hat rund 8 Hektaren Weide zur Verfügung, von denen derzeit 5 eingezäunt sind. «Das Weiden war für mich schon immer wichtig», betont er, «es war Bedingung, dass wir weiter weiden können, als wir uns vor einem Jahr für den Roboter entschieden haben. Die Erfahrung von Lely zum Thema Weidegang war wichtig für unseren Entscheid.»

 

Fütterung umgestellt

 

Der Betriebsleiter schätzt, dass die Kühe bei guten Weidebedingungen etwa einen Viertel der Ration auf der Weide aufnehmen. Im Stall füttert er eine Mischration mit 50 Prozent Silomais, Grassilage, Heu und Ganzpflanzensilage. Sie ist ausgeglichen und ausgelegt auf 30 kg Milch. Vor einiger Zeit hat er die Fütterung umgestellt auf eine nach Energie und Protein ausgeglichene Mischration mit einer höheren Energiedichte.

 

«Dadurch fressen die Kühe die Weide besser ab», hat er beobachtet, «wichtig ist auch, dass man im Frühling früh mit Weiden beginnt und die Kühe stets junges Gras haben. Aus diesem Grund haben wir uns für die Kurzrasenweide entschieden.»

 

Durch das Weidetor (rechts) können nur Kühe auf die Weide, die frisch gemolken sind.
zvg

 

Roboterkapazität steigt

 

Der Stallschnitt der Holsteinkühe liegt bei hohen 10’500kg Milch. Dies wird mit durchschnittlich 2,6 Melkungen pro Kuh und Tag erreicht. «Im Winter sind es teils 2,7 Melkungen, das zeigt, dass die Weide den Roboterbesuch kaum einschränkt», so Thomas Brüschweiler.

 

Marcel Schwager ergänzt aus seinen Erfahrungen von anderen Betrieben: «Die Kühe wollen raus und müssen dafür vorher durch den Roboter. Wenn sie diesen besucht haben, sind sie weg und blockieren ihn nicht, indem sie herumstehen. So steigt die Roboterkapazität.»

 

Geht auch ohne Weidetor

 

Laut Marcel Schwager eignet sich ein Weidetor, wenn die Weiden arrondiert sind. «Dann empfehlen wir es allen Betrieben, die einen höheren Weideanteil ab 30 bis 50 Prozent anstreben oder die eine hohe Roboterauslastung haben – dann auch bei tieferem Weideanteil.» In der Schweiz gebe es ein grosses Wissen zum Weiden generell. «Und wir haben immer mehr Erfahrungen zum Weiden auf Roboterbetrieben. Dadurch sehen Neueinsteiger, dass Roboter und Weide zusammenpassen und steigen ein. Die passende Weidestrategie eruieren wir zusammen mit der Betriebsleiterfamilie.»

 

Der Betriebsleiter ergänzt: «Die Weide trägtauch viel zum Image der Landwirtschaft bei, sie tut den Kühen, speziell den Klauen, gut. Sie funktioniert bei hohen Leistungen – und hilft, die Kosten pro Kilo Milch um 1 bis 2 Rappen zu senken und die Arbeit für die Futterkonservierung zu reduzieren.

 

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