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Trump droht kanadischer Milchbranche

US-Präsident Donald Trump macht in den vergangenen Wochen mit Importzöllen Schlagzeilen. Auch landwirtschaftliche Produkte sind betroffen. Hart treffen könnte es die kanadische Milchbranche.

Donald Trump ist verärgert über Kanada. Vergangene Woche traten Zölle auf US-Importe aus Kanada in Kraft. Trump hatte die Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent unter anderem damit begründet, dass die beiden Länder nicht genug gegen den grenzüberschreitenden Drogenhandel täten. Für Energieimporte aus Kanada wurden Strafabgaben in Höhe von 10 Prozent eingeführt.

«Kanada hat enorme Zölle»

Kurze Zeit später ruderte er zurück. Alle Produkte, die über das Freihandelsabkommen USMCA aus Mexiko oder Kanada in die USA kommen, sollen bis Anfang April zollfrei bleiben. Rund 38 Prozent der Importe aus Kanada fallen gemäss der US-Regierung unter diese Regelung.

Quotensystem

Kanada arbeitet mit einem Quotensystem und einem jährlich festgelegten Milchpreis. Wie die DLG schreibt, wird dieser auf Basis von Einstandspreisberechnungen in der Regel jährlich bei mehreren Hundert Unternehmen ermittelt. Die gesamte nationale Quote der Milchproduktion beträgt 9,3 Mrd. kg pro Jahr.

Der Grund für das Quotensystem ist vor allem, dass mehr als 80 % der Produktion für den Inlandsverbrauch bestimmt sind. Milchexporte sind vor allem wegen des hohen Preises selten.

Sehr verärgert ist Trump jedoch über die kanadische Milchbranche. «Sie hat enorme Zölle. Sie machen es uns unmöglich, Holz oder Milchprodukte nach Kanada zu verkaufen», sagte Trump. Kanada zocke die USA bereits jahrelang ab.

250-Prozent-Zoll

In diesem Bereich trifft Trump einen wunden Punkt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Für einige Milchprodukte erhebt Kanada Importzölle von bis zu 200 Prozent. Dies ist gemäß Bloomberg vor allem dann der Fall, wenn die Importe über die festgelegten Quoten hinausgehen. Dies soll die heimische Milchindustrie schützen.

Das will Trump nicht mehr dulden. Am vergangenen Freitag drohte der US-Präsident mit neuen Zöllen – und das in schwindelerregender Höhe von bis zu 250 Prozent. «Wir werden ihnen genau die gleichen Zölle auferlegen, es sei denn, sie lassen sie fallen», sagte er am Freitag.

2017 bereits ähnliche Diskussionen

Bereits 2017 kritisierte Trump Kanadas Milchsektor scharf. «Schreckliche Dinge» geschähen den amerikanischen Milchbauern, sagte er im April 2017. Amerikanische Molkereien entdeckten in den Handelsverträgen eine Lücke – bei den Proteinkonzentraten. Diese werden in Kanada für die Herstellung von Joghurt und Käse verwendet. In den 2010er-Jahren steigerten sich die amerikanischen Proteinimporte auf einen Wert von rund 150 Millionen US-Dollar jährlich.

Diese Lücke schloss Kanada im Jahr 2016. Es wurde eine neue, günstiger eingestufte Klasse von Molkereimilch geschaffen. Das Ziel war, den Molkereien einen Anreiz zu geben, solche Proteinkonzentrate im eigenen Land mit kanadischer Milch herzustellen. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau konterte Trumps Aussage 2017 zudem mit den Worten : «Wir importieren von den Amerikanern für 400 Millionen US-Dollar mehr Milchprodukte, als wir Kanadier in die USA liefern können.»

Ein Importzoll ist eine Abgabe, die an der Grenze auf Waren erhoben wird, die aus dem Ausland eingeführt werden. In der Regel zahlt sie das importierende Unternehmen. Experten halten Zölle für eine riskante Strategie, um einen Handelskonflikt auszutragen, weil dies vor allem die Konsumentenpreise ansteigen lässt und damit die Normalbürger am meisten trifft.

Farmer kündigt weiter Agrarzölle an

US-Präsident Donald Trump kündigte Anfang März Importzölle auf landwirtschaftliche Produkte an. Die Zölle auf Agrarimporte sollen am 2. April in Kraft treten. Einzelheiten dazu nannte er in seinem Onlinedienst Truth Social nicht. Jedoch rief der Präsident die Landwirte in den USA auf, ihre Produktion für den heimischen Markt anzukurbeln. «An die grossartigen Farmer der Vereinigten Staaten: Bereitet Euch darauf vor, eine Menge an landwirtschaftlichen Produkten herzustellen, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen», schrieb er. «Auf externe Produkte werden am 2. April Zölle erhoben.»

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