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Trump-Sieg: US-Bauernverbände zurückhaltend

Mit sichtbarer Zurückhaltung haben die beiden grössten Bauernverbände in den USA, die AFBF und die NFU, auf den Wahlsieg von Donald Trump reagiert. Beide mahnten vor allem ein neues Agrargesetz an und warnten vor weiteren Belastungen.

AgE  |

«Jetzt, da das amerikanische Volk gesprochen hat, ist es an der Zeit, die Politik beiseite zu lassen und sich an die Arbeit zu machen, um den Familien im ganzen Land Wohlstand zu sichern», erklärte die American Farm Bureau Federation (AFBF). Als dringlichstes Problem sieht der Verband die Notwendigkeit eines neuen, modernisierten Landwirtschaftsgesetzes an. Die zweijährige Verzögerung des «Farm Bill» sei inakzeptabel.

Arbeitskräftemangel und hohe Kosten

Darüber hinaus müsse sich die neue Regierung auch mit den drohenden Steuererhöhungen befassen. Diese würden viele landwirtschaftlichen Betriebe «erdrücken». Schliesslich verwies die AFBF auf den Arbeitskräftemangel in der Agrarbranche und die explodierenden Produktionskosten.

Ähnlich äusserte sich die National Farmers Union (NFU), die zweitgrösste Bauernorganisation in den USA. Sie stellte fest, dass die landwirtschaftlichen Familienbetriebe im ganzen Land mit noch nie dagewesenen Herausforderungen zu kämpfen hätten, angefangen bei den eskalierenden Betriebsmittelkosten und Wetterextremen. Auch der NFU beklagte, dass es kein neues Fünfjahres-Agrargesetz gegeben habe.

Droht Bauern wegen Zöllen Ungemach?

Kein Wort verloren beide Bauernverbände indes über die Ankündigung von Trump im Wahlkampf, er wolle im Fall seiner Wahl einen Zoll von 60% auf «alles» aus China und Zölle von 10% bis 20% auf alle anderen Importe erheben. Sollte Trump dies tatsächlich wahr machen, drohen zwangsläufig Gegenmassnahmen der betroffenen Länder, die dabei auch landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA aufs Korn nehmen dürften.

Besonders brisant für die US-Landwirtschaft wäre dies im Fall Chinas. Die Volksrepublik kaufte 2023 Agrarprodukte aus den USA im Gesamtwert von gut 34 Mrd. $ (30 Mrd. Fr.). Damit blieb sie trotz des auch preisbedingt deutlichen Rückgangs zum Vorjahr grösster Exportmarkt für die amerikanische Landwirtschaft. Exporteure und Händler haben China denn auch als «unersetzlich» bezeichnet. Ein Einbruch der chinesischen Nachfrage wäre nicht auszugleichen, warnen sie.

Medienberichten zufolge schnitt Trump bei den Wählern im ländlichen Raum diesmal noch besser ab als bei seinem ersten Wahlsieg im Jahr 2016. Analysten machen dafür auch die Agrarpolitik unter Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris verantwortlich, die zu sehr auf sozial schwache Landbewohner und Minderheiten konzentriert gewesen sei.

Stimmung zuletzt überraschend besser

Derweil hatte sich die Stimmung der Landwirte im Oktober überraschend deutlich verbessert: Der Index des Agrarwirtschaftsbarometers der Purdue University und der CME Group stieg gegenüber dem Vormonat um 27 auf 115 Punkte. Der wichtigste Grund dafür war das gestiegene Vertrauen der Bauern in die Zukunft, denn der Index der Zukunftserwartungen erhöhte sich um 30 auf 124 Punkte.

Der Index der aktuellen Lage legte ebenfalls zu, allerdings nur geringfügig. Mit einem Wert von 95 bestätigte dieser, dass die Landwirte die wirtschaftlichen Bedingungen in diesem Jahr schlechter einschätzen als 2023 und schwächer als in den Basisjahren 2015 und 2016, die zu Beginn eines mehrjährigen Abschwungs der US-Landwirtschaft lagen. Die Oktober-Umfrage des Barometers fand vom 14. bis 18. Oktober 2024 statt.

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