«Ich rechne fest damit, aber es wird ein faires Abkommen sein», sagte Trump bei einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Weissen Haus.
«EU will Deal unbedingt»
Er antwortete auf die Frage einer Journalistin danach, was geschehen werde, wenn es am Ende der von ihm angesetzten 90-tägigen Pause nicht zu einer Vereinbarung komme – und reagierte nahezu spöttisch: «Was? Sie denken, es wird kein... natürlich wird es ein Handelsabkommen geben», sagte er. Die EU wolle «unbedingt» einen Deal machen. Diese demonstrative Gewissheit folgt einem bekannten Muster: Trump macht gern klare Ansagen wie diese – wohl auch, um Verhandlungspartner in Zugzwang zu bringen.
Trump hatte vergangene Woche nach grossen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten – darunter auch die EU – 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Ausgenommen ist China. Meloni sagte ihrerseits, es sei das Ziel, einen Mittelweg zu finden. Sie wolle Trump für Gespräche nach Italien einladen, sagte sie weiter. Trump war voll des Lobes für den Gast aus Italien.
IWF-Chefin warnt vor aggressiver Zollpolitik
Auch vor dem Hintergrund des eskalierenden Handelskonflikts, den Trump losgetreten hat, hatte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa nur wenige Stunden zuvor vor wachsenden Belastungen für die Weltwirtschaft gewarnt.
«Unsere neuen Wachstumsprognosen werden deutliche Abwärtskorrekturen beinhalten – aber keine Rezession vorhersagen», sagte sie vor Beginn der Frühlingstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington. Für einige Länder werde es zudem Aufwärtskorrekturen bei der Inflationsprognose geben.
Gleichzeitig äusserte Georgiewa Sorge über zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten. Die Unsicherheit sei «buchstäblich durch die Decke gegangen». Der eskalierende Handelsstreit habe das Vertrauen in das internationale Wirtschaftssystem erschüttert.