Fast 50'600 ha landwirtschaftliche Nutzflächen wurden gemäss dem Landwirtschaftsministerium überflutet.
Der tschechische Landwirtschaftsminister Petr Bendl hat den von Hochwasser betroffenen Agrarproduzenten staatliche Hilfen in Aussicht gestellt. Den Betrieben würden unter anderem günstige Kredite gewährt sowie Pachtgeld- und Steuerzahlungen gestundet, erklärte Bendl am vergangenen Mittwoch.
Er wolle auch die Voraussetzungen für eine Inanspruchnahme von Beihilfen der Europäischen Union durch vom Hochwasser geschädigte Einzelpersonen schaffen, kündigte der Minister bei einem Besuch in Südtschechien an. Die Fachleute des Landwirtschaftlichen Interventionsfonds (SZIF) dokumentierten derzeit, welche Schäden die Agrarproduzenten erlitten hätten.
Laut Bendl haben Fischereibetriebe und Gemüsebauern die stärksten Verluste zu verkraften. Den gesamten Schaden im Agrarbereich bezifferte er auf rund 3,3 Mrd. Tschechische Kronen (CZK) (rund 165 Mio. Fr.). Dabei schätzte der Minister die vorläufigen Schäden in der landwirtschaftlichen Produktion und der Wasserwirtschaft auf jeweils etwa 1 Mrd. CZK (50 Mio. Fr.).
Vergangenen Montag hatte das Agrarministerium berichtet, dass in den betroffenen Gebieten fast 50'600 ha landwirtschaftliche Nutzflächen überflutet worden seien. Gleichzeitig seien auch zahlreiche Kläranlagen nahe den Flüssen Moldau, Elbe und Eger in Mitleidenschaft gezogen worden. Am gleichen Tag veröffentlichte die tschechische Landwirtschaftskammer (AKCR) eine Schätzung, wonach sich die dem Agrarsektor durch die Überschwemmungen zugefügten direkten Schäden auf bis zu 2 Mrd. CZK (78 Mio Euro) belaufen.
Kammerpräsident Jan Veleba erklärte in Prag, dass insgesamt mindestens 35'000 ha Ackerland und 20'000 ha Grünland überflutet worden seien. Am Mittwoch bezifferte der Interimsleiter der staatlichen Forstgesellschaft Lesy CR, Michal Gaube , die durch das Hochwasser dem Unternehmen entstandenen Schäden auf gut 130 Mio. CZK (6,5 Mio. Fr).
Umrechnungskurs: 1 CZK = 0,05 CHF (17-6-13)
