Der TBC-Verdachtsfall auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im österreichischen Bludenz im Bundesland Vorarlberg nahe der Schweizer Grenze hat sich bestätigt, teilte die Abteilung Veterinärangelegenheiten im Amt der Vorarlberger Landesregierung am 13. Dezember mit.
Aufgrund der grossen Zahl an Reagenten im Betrieb bei dem vorab durchgeführten Hauttest, muss der Rinderbestand auf Grundlage des Tierseuchengesetzes gänzlich geräumt werden. Zudem machen es die vorliegenden Untersuchungsergebnisse erforderlich, dass auch fünf Kontaktbetriebe im Bundesland und zwei im benachbarten Tirol gesperrt werden, schreibt aiz.info.
Auch bei diesen wird nun auf Grundlage der Rinder-TBC-Verordnung jeweils der gesamte Viehbestand untersucht - mit Ergebnissen wird bis zur Wochenmitte gerechnet. Wie viele Betriebe beziehungsweise Tiere schlussendlich betroffen sind, werden die Ergebnisse der noch ausständigen Untersuchungen zeigen.
Parallel dazu läuft die jährliche routinemäßige Untersuchung bei rund 9'000 Rindern, verteilt auf 800 Betriebe in Vorarlberg, welche in gefährdeten Gebieten gealpt wurden, weiter.
Den betroffenen Bauernfamilien sichert Landesrat Christian Gantner rasche Hilfe des Landes aus dem Tiergesundheitsfonds zu und verweist einmal mehr auf das engmaschige Untersuchungsnetz in Vorarlberg, dem es zu verdanken ist, TBC-Fälle in Viehbeständen zu erkennen und prompt die erforderlichen Massnahmen einzuleiten.
Rindertuberkulose
Beim Rind kann die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Anzeichen der Krankheit Monate bis Jahre dauern. In einer späten Phase der Erkrankung zeigt sich die Tuberkulose bei Rindern als chronisch-auszehrende Krankheit mit vergrösserten Lymphknoten, Fieberschüben, Milchleistungsrückgang und Abmagerung. Diese Symptome können aber auch bei anderen Krankheiten auftreten. Ohne Abklärung im Labor kann die Diagnose Rindertuberkulose nicht abschliessend gestellt werden.
Wildtiere (vor allem Rotwild, Schwarzwild und Dachse) können sogenannte "Reservoire" der Tuberkuloseerreger sein. Das heisst, die Krankheit kann sich zum Teil unbemerkt über lange Zeit in den freilebenden Populationen erhalten und so immer wieder zu Ansteckungen bei Rindern führen. Eine Übertragung von Tuberkuloseerregern zwischen Wildtieren und Rindern ist in beide Richtungen durch direkten Tierkontakt oder durch verunreinigtes Wasser oder Futter möglich.
Die Tuberkulose ist eine auszurottende und somit meldepflichtige Tierseuche. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt melden. BLV