In Deutschland werden immer mehr Nutrias erlegt. Wie der Deutsche Jagdverband (DJV) in der vergangenen Woche berichtete, wurden in der Jagdsaison 2020/21 insgesamt 101’108 Exemplare der auch als Biberratte oder Sumpfbiber bekannten Art zur Strecke gebracht.
In den vergangenen 20 Jahren ist Anzahl der erlegten Nutrias damit um den Faktor 57 angestiegen. Die ursprünglich aus Südamerika stammende Art ist laut dem DJV inzwischen in allen Bundesländern vertreten und kommt insbesondere entlang von Ems, Weser, Elbe und gebietsweise Rhein vor.
Mehr als 70 % aller Nutrias würden in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erlegt, danach folge Sachsen-Anhalt mit 11 %.
Problematische invasive Art
Die Sumpfbiber gehörten zu den hundert weltweit besonders problematischen invasiven Arten und beschädigten durch unterirdische Gänge Wasserschutzdämme und vernichteten durch Frass ganze Schilfgürtel.
In Deutschland könne sich die Art vor allem ausbreiten, weil die Winter milder seien und die Tiere gefüttert würden. Bei den ebenfalls als invasiv geltenden Arten Waschbär und Marderhund stagnierten die Jagstrecken nach Angaben des DJV zuletzt. 2020/21 wurden den Verbandsangaben zufolge 200’163 Waschbären sowie 33’010 Marderhunde erlegt.
Waschbären suchen Siedlungsbereiche auf
Die seit den 1990er Jahren kontinuierlich steigende Anzahl der zur Strecke gebrachten Waschbären deute auf eine starke räumliche Ausbreitung dieser Art hin. Der Kleinbär sei bereits in mehr als der Hälfte der Jagdbezirke nachgewiesen worden.
Anders als Nutria und Marderhund suche der Waschbär Siedlungsbereiche auf und erreiche ungewöhnlich hohe Bestandsdichten. Der Marderhund ist laut Jagdverband eher im Norden verbreitet. Nach einem Einbruch vor etwa zehn Jahren sei die Zahl der erlegten Marderhunde wieder kontinuierlich angestiegen. Ursache für den zwischenzeitlichen Rückgang seien Krankheiten wie Räude und Staube gewesen.