Im Mai wurde in der Schweiz ein grosser Fall von Bienenschmuggel aufgedeckt. Dabei kam es auch zu Todesdrohungen gegen ein Mitglied der Schweizer Bienenfreunde.
Im Frühjahr war dem Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB) ein Inserat aufgefallen, das Bienenkunstschwärme aus der Schweiz anpries. Weil aber in der Schweiz im Winter gar keine Kunstschwärme gebildet werden können, ging der VDRB der Sache nach und informierte die Behörden.
Illegale Völker bergen Gefahr von Parasiten- oder Krankheitseinschleppung
Dem VDRB sind illegal eingeführte Völker ein Dorn im Auge, weil eine grosse Gefahr der Parasiten- oder Krankheitseinschleppung von ihnen ausgeht.
Der Verband bestellte unter neutraler Adresse zwei Kunstschwärme um die Praxis geschmuggelter Bienenvölker aufzudecken, wie der VDRB-Zentralpräsident Roland Sieber in der aktuellen Ausgabe der Bienenzeitung schreibt.
Am 1. Mai kam es dann zur Übergabe. Der Verkäufer hielt dabei mit seinem Lieferwagen kurz vor der Schweizer Grenze noch auf deutschem Staatsgebiet an. Der Grund: So übernahmen die Käufer und nicht er selbst den Schmuggel. Der Vertreter des VDRB versuchte nach Angaben der Bienenzeitung noch, das weitere halbe Dutzend an Käufern, aufzuklären und vom Kauf abzubringen. Erfolglos.
Täter lernt nicht aus Vorfall und führt Verkauf weiter
Kurz nach der Grenze stoppten schliesslich der Zoll und die Veterinärbehörden einen Teil der Käufer, die restlichen wurden aufgrund ihrer Autokennzeichen ausfindig gemacht. Einer der überführten Käufer bedrohte anschliessend den Scheinkäufer des VDRB mit dem Tod.
Gegen den Verkäufer laufen derzeit Strafverfahren. Zur Einsicht kam er scheinbar nicht, pries er doch schon zwei Tage nach dem Vorfall an der Grenze erneut telefonisch Kunstschwärme an.
