Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat den Faktor für die Auszahlung der Übergangsbeiträge für das Jahr 2014 festgelegt. Demnach beträgt der Faktor 0,4724 oder — anders ausgedrückt — rund 47 Prozent des Basiswertes.
Für die Übergangsbeiträge stehen 2014 nur noch 316 Mio. Fr. zur Verfügung. Noch vor einem Jahr waren 499 Mio. für die Beiträge zur finanziellen Abfederung der AP 14–17 geplant. Das hätte eine Auszahlung von bis zu 70 Prozent des Basiswertes ermöglicht. Vor vier Jahren, als die Übergangsbeiträge noch Anpassungsbeiträge hiessen, sprach das BLW gar von 80 Prozent. Der Basiswert ist die Differenz zwischen den früheren allgemeinen Direktzahlungen und den neuen Versorgungs- und Kulturlandschaftsbeiträgen.
Übergangsbeiträge als Steinbruch
Dass die Übergangsbeiträge zurückgehen, ist im Konzept der AP 14–17 beabsichtigt. Sie sind der «Steinbruch», aus dem nach und nach Geld in die neuen Beitragstypen zugunsten von Ökologie und Tierwohl umgelagert werden soll. «Die Teilnahme an den neuen Direktzahlungsprogrammen übertrifft die Erwartungen», heisst es beim BLW. Also bleibt für die Übergangsbeiträge weniger.
So wird für die Produktionssystembeiträge wie Raus und BTS, für die Biodiversität und für die Landschaftsqualität mehr ausbezahlt. «Insbesondere die neuen Direktzahlungsprogramme wie die Förderung der graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion und der Biodiversität im Sömmerungsgebiet erfreuen sich grosser Beliebtheit», präzisiert das BLW.
SBV kritisiert Mehraufwand für Programme
Dem Schweizer Bauernverband (SBV) waren die Übergangsbeiträge schon immer ein Dorn im Auge. «Der SBV wollte, dass möglichst wenig Geld in die Übergangsbeiträge fliesst, weil diese abgebaut werden und für die Bauernfamilien somit keine langfristige Perspektive darstellen», betont SBV-Sprecherin Sandra Helfenstein. Dass die Bauern nun auf die vom BLW so genannten «leistungsorientierten» Beitragsarten setzten, sei nachvollziehbar: «Denn es ist die einzige Möglichkeit, die Verluste bei den Direktzahlungen zu reduzieren.»
Trotzdem sei der SBV mit dem Trend zu diesen Programmen nicht glücklich, sondern möchte, dass hierfür weniger Geld eingesetzt werde. «Denn diese Programme sind in den meisten Fällen auch mit Mehrkosten verbunden, sodass unter dem Strich den Bauernfamilien auch weniger bleibt», betont Helfenstein. Zudem könne nicht jeder Betrieb an diesen Programmen teilnehmen.
Berechnung der Übergangsbeiträge
Zur Bestimmung der Höhe der einzelbetrieblichen Übergangsbeiträge werden die Basiswerte mit einem Faktor multipliziert. Dieser Faktor entspricht dem Verhältnis der zur Verfügung stehenden Mittel (316 Mio. Fr.) und der Summe aller einzelbetrieblichen Basiswerte der Schweiz (669 Mio. Fr.), was für das Jahr 2014 einen Wert von 0,4724 ergibt. "Der Faktor wird in den kommenden Jahren weniger stark sinken, weil die Beteiligung bei den freiwilligen Direktzahlungsprogrammen bereits sehr hoch ist", schreibt das BLW dazu.