Die Europäische Kommission plant offenbar eine Duldung von Legehennen in nicht ausgestalteten Käfigen über den Jahreswechsel hinaus bis in den Sommer 2012.
Neueinstallungen dürfen jedoch nicht mehr stattfinden, während die Besatzdichte auf das Niveau ausgestalteter Käfige heruntergefahren werden soll. Die betroffenen Mitgliedstaaten sollen Aktionspläne vorlegen, wie sie dem Problem Herr werden wollen. Das verlautete aus Branchenkreisen unter Verweis auf eine Ende Oktober abgehaltene Brüsseler Ausschusssitzung.
Weitere Bestandteile des Vorschlags sind danach die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit entsprechender Eier durch eine Markierung sowie die Vermarktungsfreigabe zur Verarbeitung im Inland. Nichtsdestoweniger will die Kommission daran festhalten, ab dem 2. Januar 2012 verstärkt Inspektionen durchzuführen und in Abhängigkeit von den Ergebnissen Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten. Nach ihrer eigenen Einschätzung gibt es für ein solches Maßnahmenpaket keine Grundlage im EU-Recht. Deshalb soll versucht werden, auf der Novembersitzung des Agrarrates eine einstimmige Einigung zu erreichen. Die Rede ist von einem „Gentlemen’s Agreement“.
Deutsche Eierverarbeiter lehnen die Ideen als inakzeptabel ab. Auch die Regierungen Deutschlands, Österreichs, der Niederlande, Finnlands und Schwedens haben dem Vernehmen nach Widerstand angekündigt. Bekanntlich werden voraussichtlich zwölf EU-Mitgliedstaaten die Frist des Verbots von Legebatterien zum 31. Dezember 2011 nicht einhalten. Die Agrarminister der Bundesländer hatten bei ihrer Herbstkonferenz gefordert, Eier aus Käfighaltung ab Beginn des kommenden Jahres nicht mehr nach Deutschland zu lassen.
