Auch im Vereinigten Königreich macht sich die diesjährige Frühjahrstrockenheit in der Landwirtschaft bemerkbar. Die britische Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) hat am Freitag, dem 16. Mai 2025, die Tierhalter aufgerufen, ihren diesjährigen Futtermittelbedarf zu berechnen und Notfallpläne zu erarbeiten.
Trockenster Jahresbeginn seit 1929
Laut Angaben des britischen Wetterdienstes (Met Office) zählt das diesjährige Frühjahr in England zu den trockensten seit 1961. Dort sind insbesondere der Nordosten und der Nordwesten von den ausbleibenden Niederschlägen betroffen. Der National Drought Group zufolge mussten die Farmer früher als üblichen mit dem Bewässern der Kulturen beginnen. Die Pegelstände der Wasserspeicher in diesen beiden Regionen sind demnach auffallend oder aussergewöhnlich niedrig. In diesen Teilen Englands war der trockenste Jahresbeginn seit 1929 zu verzeichnen.
Zuletzt wurde im Vereinigte Königreich 2022 offiziell eine Dürre ausgerufen. Seinerzeit waren im Frühjahr die Wasserspeicher zu rund 90% befüllt; in diesem Jahr sind es nur 80%. Hinsichtlich der Niederschläge fielen im Frühjahr 2022 etwa 78% der erwarteten Mengen, während es in diesem Jahr bislang nur 35% waren.
Geringere Silageerträge befürchtet
Der AHDB zufolge sind viele Rinder- und Schafhalter im Sommer auf die Weidehaltung angewiesen und produzieren gleichzeitig Silage für die Winterfuttervorräte. Daher müssten jetzt Pläne geschmiedet werden, um einer drohenden Futterknappheit im Winter entgegenzuwirken. Nach den Worten von Katie Evans von der AHDB ist mit einem erheblich verringerten Graswachstum in den aktuell trockensten Regionen zu rechnen, was Silageerträge verringert und Weideflächen verknappt.
Darüber hinaus rief die AHDB die Farmer auf, betriebsindividuelle Konzepte für solche Extremereignisse zu erstellen. Dabei müssten der Standort, die Beschaffenheit der Anbauflächen und die Betriebsform berücksichtigt werden. «Da sich Extremereignisse häufen, muss das Thema jetzt für alle in den Mittelpunkt rücken», betonte die AHDB-Leiterin für Umwelttechnik, Rachael Madeley-Davies.