Der Betrieb von Markus und Evelyn Bättig im luzernischen Kaltbach ist vielseitig aufgestellt. Jeder, der auf dem Hof lebt, hat seine Aufgaben. Aber auch Leute von ausserhalb helfen immer wieder mit auf dem Hof Falläsch.
Es ist Mittwochnachmittag. Der 13-jährige Rafael Bättig mäht den Rasen mit dem selbstfahrenden Rasenmäher auf dem Hof seiner Eltern oberhalb des Wauwilermooses. Die Bäuerin Evelyn Bättig faltet derweil die trockenen Kleider vom Wäscheständer. In ihrem Blickfeld spielen ihre beiden Töchter Nicole und Andrea.
Betriebsleiter Markus Bättig, der den Betrieb in der achten Generation führt, erklärt dem Lehrling, wie die Reben korrekt geschnitten werden. Familie Bättig hat sich bereit erklärt, für die Serie Bäuerliche Familienbetriebe einen kurzen Einblick in ihren Alltag zu gewähren.
Alle helfen mit
Markus und Evelyn schauen sich am Küchentisch einen Moment fragend an, als sie gefragt werden, was für sie ein typischer Familienbetrieb ist. «Ich denke, es ist die Tatsache, dass jeder, der hier auf dem Betrieb lebt, auch einen Teil der täglichen Arbeiten übernimmt», antwortet Evelyn schliesslich. Auf dem Hof Falläsch leben nebst der Betriebsleiterfamilie auch die Eltern von Markus Bättig.
Der 79-jährige Vater von Markus ist am Betriebsgeschehen noch rege beteiligt. Derzeit schweisse er gerade das Geländer ob der Stützmauer, die er selber geschalt habe. Ebenfalls auf dem Betrieb aktiv ist der Vater von Evelyn. Nebst dem etwas älteren Semester scheint auch die nächste Generation gesichert zu sein.
Sohn Rafael unterstützt seinen Vater bereits, wo er kann. Aber auch die beiden Mädchen Nicole und Andrea helfen tatkräftig mit. Sie kommen bei kreativen Arbeiten rund um Degustationen oder Events auf dem Hof Falläsch zum Einsatz. Bättigs organisieren sich nach einer klassischen Rollenverteilung. Evelyn übernimmt den Haushalt, den Hofladen, das Büro und die Degustationen. Um die Tiere kümmert sich Markus Bättig zusammen mit den Lehrlingen.
Keiner arbeitet auswärts
Markus Bättig fügt an, dass es für sie wichtig sei, dass sie ihr Einkommen aus der landwirtschaftlichen Tätigkeit generieren können. «Von uns geht niemand auswärts arbeiten. Unser Ziel war es immer, nicht ein Einmannbetrieb zu werden. So kann man gewisse Freiheiten wahren», erklärt Markus. Heute sei der Betrieb breit und auf diversen Betriebszweigen abgestellt (vgl. Betriebsspiegel). Durch die Weinlese, die Direktvermarktung und das Treberwurstessen, welches Bättigs von November bis März anbieten, sei der Betrieb in der Region bekannt.
So könne man für die Weinlese auf einen grossen Bekanntenkreis zurückgreifen. «In dem Sinne besteht ein bäuerlicher Familienbetrieb nicht nur aus Leuten, die mit uns verwandt sind. Als bäuerlicher Betrieb schafft man sich ein Umfeld mit Personen, die einen Bezug zu unserem Hof haben», resümiert Evelyn. Markus pflichtet ihr bei und fügt an, dass man schlicht auf gute Arbeiter im Umfeld angewiesen sei.
Betriebsspiegel
24ha LN, davon 6ha Mais
38 Milchkühe
260'000 kg Lieferrecht ZMP
100 Mastschweine
1,4 ha Weinbau
35 Aren Pfirsich, Kirschen, Nektarinen, Aprikosen, Tafeltrauben
Direktvermarktung
Events und Degustationen Informationen und Reservationen sind zu finden unter: www.fallaesch.ch