Die Goldgelbe Vergilbung der Rebe (GGV) ist eine schädliche Rebenkrankheit, die mit dem Quarantäneorganismus «Candidatus Phytoplasma vitis» (GGVp) in Verbindung gebracht wird. Dieser kann auf Laubgehölzen wie der Schwarzerle (Alnus glutinosa) sowie auf verwilderten Weinreben überleben.
Die epidemische GGVp-Übertragung in Rebbergen ist auf den Hauptvektor, die nearktische Zikade Scaphoideus titanus, zurückzuführen, aber mehrere alternative Vektoren, wie Orientus ishidae, können ebenfalls sporadisch an der Übertragung beteiligt sein. Dies insbesondere, wenn Reben in komplexere Landschaftskontexte eingebettet sind, wie die Forschenden einer frisch gestarteten Untersuchung über das Vorkommen der Goldgelben Vergilbung der Rebe in Schweizer Landwirtschafts- und Waldökosystemen schreiben.
An Umfrage teilnehmen
Um das Wissen über die Verbreitung von GGVp und das Vorkommen alternativer Vektoren zu verbessern sowie Präventivmassnahmen und Instrumente zur Früherkennung weiterzuentwickeln, läuft derzeit eine Umfrage. Diese ist Teil eines Moduls des Projekts Flavid 3, eines gemeinsamen Forschungsprojekts der WSL Cadenazzo, Agroscope und Agridea, das vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) finanziert wird.
Ziele der Umfrage:
- Besseres Verständnis für die Herausforderungen und Besorgnisse von Winzerinnen und Winzer im Kontext ihres Betriebs.
- Ermittlung, wie Forschungsaktivitäten zu Krankheiten wie der Goldgelben Vergilbung (GGV) besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Branche abgestimmt werden können.
- Sammlung von Informationen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Forschung und Praxis.
-> Unter diesem Link kann an der Umfrage teilgenommen werden
Situation in der Schweiz
In der Schweiz wird zwischen drei verschiedenen GGV-Situationen unterschieden (siehe auch Abbildung unten):
- In der Südschweiz ist S. titanus weit verbreitet und GGV ist in den Weinbergen endemisch;
- In der Westschweiz ist S. titanus vorhanden und GGVp breitet sich zwischen und innerhalb der Weinberge aus;
- Im Nordosten der Schweiz sind S. titanus und FDp in den Weinbergen nicht vorhanden, aber der alternative Vektor O. ishidae und GGVp sind auf Schwarzerlen vorhanden.
«Es ist daher dringend erforderlich, unser Wissen über die Verbreitung von GGVp in der Landschaft und das Vorhandensein alternativer Vektoren zu verbessern und Präventivmassnahmen und Instrumente zur Früherkennung weiterzuentwickeln», schreibt das WSL abschliessend zum Zweck der Umfrage.
In der Südschweiz ist S. titanus weit verbreitet und GGV ist in den Weinbergen endemisch.
WSL
Weitere Informationen über das Projekt Flavid 3 gibt es unter www.wsl.ch
Bin Inhaber des Pflanzenschutz-/Spritz- Zeugnisses (inkl. Abonnent des "Schweizer Bauer") und möchte die Rebbergarbeit korrekt erledigen.
Dr. med. Urs Huber