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Umfrage: Braucht es noch Bargeld?

 

Bargeld als Zahlungsmittel verliert immer mehr an Bedeutung. Debitkarten, Kreditkarten, Twint und andere Bezahl-Apps nehmen laufend an Bedeutung zu. Wie bezahlen, Sie liebe Leserinnen und Leser? Setzen Sie oft Bargeld ein? Oder bezahlen Sie bargeldlos? Abstimmen und mitdiskutieren

 

Seit längerer Zeit wird immer weniger Bargeld eingesetzt. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt. Diese zeigt eine repräsentative Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

 

Karte löst Bargeld ab

 

Wurden laut der ersten Umfrage im Jahr 2017 noch 70 Prozent der «unregelmässig getätigten» Zahlungen mit Bargeld beglichen, waren es im Herbst 2020 nur noch 43 Prozent. Dagegen haben sich die Anteile der Zahlungen mit Debit- (auf 33 von 22%) und Kreditkarten (auf 13 von 5%) deutlich erhöht.

 

Beim Transaktionswert hat das Bargeld seine «Spitzenposition» bereits eingebüsst. Die Debitkarte hat das Bargeld als wichtigstes Zahlungsmittel abgelöst. Der Wertanteil der Debitkarte kletterte auf 33 Prozent (2017: 29%), wogegen der Bargeld-Anteil auf 45 auf 24 Prozent gefallen ist. Bargeld werde fast nur noch fürs Bezahlen von Kleinbeträgen von 20 Franken und weniger genutzt, teilte die SNB.

 

Es wird immer mehr mit Debit- und Kreditkarte bezahlt. Und immer öfters kontaktlos.
Ahmad Ardity

 

Freigabegrenze erhöht

 

Den Rückgang des Bargelds führt die Nationalbank aber auch auf den Shutdown im Frühling 2020 zurück. Weil beispielsweise keine Restaurantbesuche möglich waren, wurde mehr im Supermarkt eingekauft. Das hat den Bargeld-Einsatz verringert.

 

Zudem wurde das Bezahlen mit Debit- und Kreditkarten attraktiver gemacht. Die Freigabegrenze ohne PIN-Eingabe wurde von 40 auf 80 Franken erhöht. In diesem Sommer hat die Postfinance diesen Wert sogar auf 100 Franken aufgestockt. Gemäss Umfrage verfügen über 90 Prozent der Personen über eine Karte mit kontaktloser Bezahlfunktion. Genutzt wird dies von rund 60 Prozent.

 

Einen starken Aufwind haben auch Bezahl-Apps wie Twint erfahren. Waren sie 2017 noch eine Randerscheinung, so nutzt nun fast die Hälfte der Befragten eine Bezahl-App. Zugleich hätten sich ihre mengenmässigen und wertmässigen Anteile beim Zahlen von praktisch null auf 5 respektive 4 Prozent erhöht. Twint kommt beispielsweise in Hofläden oder Märkten zum Einsatz.

 

Die Bezahl-App Twint wird auch in der Landwirtschaft eingesetzt.
zvg

 

Schweden: Bargeldlose Gesellschaft in Kritik

 

Damit droht dem Bargeld Ungemach. Schweden beispielsweise will bis 2030 das Bargeld abschaffen. Doch gemäss jüngsten Prognosen dürfte die bargeldlose Gesellschaft bereits 2023 Einzug halten. Denn mittlerweile werden über 80 Prozent der Käufe nur noch digital getätigt. Der Umsatz im Detailhandel läuft bis zu 95 Prozent bargeldlos. In der jungen Generation zwischen 18 und 34 Jahren gaben in einer Umfrage von Juli 2020 75 Prozent an, selten oder nie mit Bargeld zu bezahlen.

 

Der Chef der schwedischen Zentralbank, Stefan Ingves, schlug Alarm. Er sieht eine Gefahr darin, dass junge Schweden kein Bargeld mehr benutzen und keine Ahnung mehr davon haben, wie das eigentlich aussieht, berichtet focus.de. Die digitale Zukunft berge auch Risiken wie Cyberattacken oder Blackouts. «Würde etwa das Internet in Schweden auch nur kurzzeitig ausfallen, wären keine Zahlungen mehr möglich», warnte Ingves. Das könne schnell zu sehr schweren gesellschaftlichen Problemen führen. Derzeit gibt es in der Politik Bestrebungen, Bargeld über das Gesetz zu schützen, berichtete SRF.

 

Schweiz: Initiative für Bargeld

 

Auch in der Schweiz soll Bargeld auf dem politischen Weg geschützt werden. Die Freiheitliche Bewegung Schweiz (FBS) will die Bundesverfassung um zwei Sätze ergänzen. So soll der Bund sicherstellen müssen, «dass Münzen oder Banknoten immer in genügender Menge zur Verfügung stehen». Zudem müsse der Ersatz des Schweizer Frankens durch eine andere Währung Volk und Ständen zur Abstimmung unterbreitet werden. Für das Komitee steht Bargeld für Freiheit, Unabhängigkeit, Sicherheit und Kultur.

 

Vor allem für ältere Menschen brauche es die Initiative, sagte Richard Koller, FBS-Präsident und Urheber der Initiative, vor wenigen Wochen. «Viele wollen sich nie mit einer Kreditkarte ausstatten», fuhr er fort.

 

Angst vor Überwachung

 

«Das digitale Geld wird als alleiniges Mittel in die Zukunft hineinprojiziert», kritisierte Koller. Dabei sei eine Einschränkung oder gar ein Verzicht auf Bargeld gleichbedeutend mit einer «gläsernen Welt, in der jeder Einzelne in seinem Tun permanent überwacht würde».

 

Koller fürchtet sich vor einer Abschaffung des Bargeldes durch die Hintertüre. Deshalb solle der Souverän das alleinige Recht erhalten, über die Zukunft des Bargeldes zu entscheiden. Mit dem Erhalt von Bargeld sei die Gesellschaft zudem nicht komplett von funktionierenden technischen Systemen abhängig, argumentieren die Initianten. In Bar könne man auch bei einem Stromausfall oder einem Hackerangriff bezahlen.

 

In der Schweiz ist das Geld- und Währungswesen Sache des Bundes und der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

 

Braucht es noch Bargeld? Oder zahlen Sie fast ausschliesslich digital? Stimmen Sie ab und diskutieren Sie mit

 

 

 

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Reto Ursch | 19.02.2022
    Fakt ist, Bargeld definiert eine freie Gesellschaft. Auffällig dass dieses Thema ständig aufgewärmt, mit Hygiene und Verbrechertum verknüpft wird!
    Führen diese Kreise was im Schilde??? Unterzeichnet die Volksinitiative „Bargeld ist Freiheit“! Behaltet die SIX im Auge, diese privatwirtschaftliche Firma die die Infrastruktur für den Finanzplatz in der Schweiz betreibt. Insbesondere deren Chef, den Niederländer Jos Dijsselhof (ja richtig, kein Schweizer). SIX bekämpft an vorderster Front das Barg
  • Andi | 26.08.2021
    nur bares isch wahres
  • Beat Furrer | 25.08.2021
    Natürlich braucht es weiterhin Bargeld. Sonst wird uns der letzte Rest der Freiheit noch genommen. Was für eine Frage!

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