Bisher wurde kaum siliert oder geheut. Da das Gras aber zwei Wochen Wachstumsrückstand hat, ist immer noch eine Top-Ernte möglich. Wie sieht es bei Ihnen aus? Konnten Sie bereits einen ersten Schnitt tätigen? Oder gab es kein Zeitfenster? Abstimmen und mitdiskutieren
Ein April mit viel Frost hat die Vegetation gebremst. In den letzten Jahren wurde Anfang Mai mit Heuen begonnen, heuer wurden erst wenige Flächen siliert.
Grosser Gegensatz zu Vorjahr
«Die Vegetation ist deutlich im Rückstand», meint dazu Hansueli Rüegsegger von Futtermittelhersteller UFA. «Je nach Gebiet ist das Gras ein bis zwei Wochen später, im Vergleich zum Vorjahr eher mehr.»
Gleiches schätzt Bruno Nabulon, Futterbauberater am LZSG Flawil SG: «Dieses Jahr ist die Vegetation gegenüber 2020 rund zwei Wochen später. Da wir einige sehr frühe Jahre in Folge hatten, sind die Gegensätze besonders gross.» Mit dem späten Vegetationsstart musste lange vom Winterfuttervorrat gefüttert werden, Heustöcke und Silos sind auf vielen Betrieben leer.
Chancen für viel Futter noch intakt
«Unsere Fütterungsberater erleben unterschiedliche Situationen», so Rüegsegger dazu. «Viele Tierhalter konnten 2020 viel und gutes Futter ernten und davon zehren. In Regionen mit häufiger Futterknappheit überlegen sich die Landwirte aber bereits, wie sie den Futtermangel kompensieren wollen – mit Luzerne oder Raufutterergänzungswürfeln.»
Die Chancen für viel und gutes Futter sind auch 2021 noch gross. «Das ideale Mähstadium ist bisher noch kaum überschritten worden», beruhigt Nabulon. «In frühen Lagen kommt es aber näher. Durch den Regen und die aktuell warmen Temperaturen wird es einen enormen Wachstumsschub geben.» Wichtig sei, dass sich der Mähzeitpunkt nach dem Stadium der Hauptgräser richte und nicht nach Kalendertermin.

zvg
Von Mehrschnittstrategie wird abgeraten
Martin Zbinden, Futterbauberater am Inforama Zollikofen BE, rät: «Für gutes Heu und Top-Silage sollten die nächsten Erntegelegenheiten voll ausgenutzt werden.» Er rechnet vor: «Mäht man einen ausgewogenen, intensiv geführten Wiesenbestand zu Beginn Rispenschieben, kann eine Milchkuh daraus 20 kg Milch pro Tag geben. Verpasst man diesen optimalen Schnittzeitpunkt um nur drei Wochen, kann aus diesem Grundfutter rund ein Drittel weniger Milch produziert werden.»
Wer von seinen Wiesen möglichst viel Futter ernten möchte, um den Vorrat wieder aufzustocken, sollte keinesfalls zu häufig mähen. Das rät Hanspeter Hug, Futterbauberater am Strickhof ZH: «Agroscope hat gezeigt, dass eine Mehrschnittstrategie nicht auch zu einem höheren Gesamtertrag führt. Bei einem Versuch auf Kunstwiesen mit sechs Schnitten bei einer Düngung von 20 kg Stickstoff pro Hektare und Aufwuchs wurde übers Jahr gesehen gesamthaft sogar weniger geerntet als mit vier Schnitten.»
Wie sieht es bei Ihnen aus, liebe Leserinnen und Leser? Konnten Sie bereits einen ersten Schnitt einfahren? Oder war es noch nicht möglich? Diskutieren Sie mit und stimmen Sie ab



Prallgefüllte Reifen die nicht ein bisschen einfedern und oben drauf noch eine Stange Radgewichte.
Wer so fährt, hat wirklich nichts begriffen.