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Umfrage: Mehr Rüben wegen höherem Preis?

 

Die Rübenflächen sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Um die Anbaubereitschaft zu erhöhen, hat die Interprofession Zucker den Grund- und Richtpreis um 5 Franken je Tonne Zuckerrüben 2022 erhöht. Werden Sie wegen den höheren Preisen mehr Rüben aussäen? Oder lassen Sie die Finger davon? Abstimmen und mitdiskutieren

 

In Europa war Zucker vor allem im 16. Jahrhundert als «Weisses Gold» ein ausgesprochenes Luxusgut und musste aus Ostasien eingeführt werden. Heute gibt es auch immer weniger Zucker aus einheimischer Produktion, aber aus anderen Gründen.

 

2021 nur 16'500 ha

 

In den vergangenen Jahren haben die Rübenpreise und Krankheiten dafür gesorgt, dass in der Schweiz immer weniger Zuckerrüben kultiviert wurden. Lag die Anbaufläche 2014 noch bei über 21’000 Hektaren, so sank diese 2019 auf 17’500 Hektaren. 2020 fiel die Anbaufläche auf 17’000 ha, noch etwas mehr als 4200 Bauern bauten Rüben an. 2021 wurde noch auf 16’500 Hektaren Rüben kultiviert.

 

Die sinkende Anbaubereitschaft macht bei der Schweizer Zucker AG grosse Sorgen. Denn die immer geringeren Mengen werden zu einer Bedrohung für die Zuckerfabriken. Für eine effiziente Zuckerproduktion werden mehr Zuckerrüben benötigt. «Der Rückgang führt zur Schliessung einer der beiden Zuckerfabriken», warnte Schweizer Zucker im Frühjahr. Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) zeige auf, dass die Wirtschaftlichkeit mit dem Betrieb von lediglich einer Fabrik nicht mehr gegeben ist.

 

Auf einer Hektare wachsen bis zu 90’000 Pflanzen, woraus 10’000 bis 15’000 kg Zucker gewonnen werden. Das Anbaugebiet erstreckt sich vom Genfersee über den Jura, das Mittelland und die Zentralschweiz bis ins Rheintal. Von der Aussaat erfolgt Mitte März, die Ernte beginnt Ende September.

 

Schweizer Zucker gefragt

 

Schweizer Zucker ist ein gefragtes Gut. Grosse Abnehmer wie Red Bull, Coca-Cola, Migros, Coop und andere benötigen hiesige Ware, um die Swissness-Regeln zu erfüllen. Aufgrund der sinkenden Anbauflächen besteht ein Nachfrageüberhang. Deshalb ist das Interesse aus der Branche und der Industrie gross, dass wieder mehr Bauern Rüben anbauen. Die Erhöhung der Preise soll ein erster Schritt zu einer höheren Anbaubereitschaft sein. 

 

Auch das Parlament hat dafür gesorgt, dass der Zuckerrüben-Anbau weiter unterstützt wird. Der Mindestgrenzschutz für Zucker von 7 Franken pro 100 kg und der Einzelkulturbeitrag von 2100 Franken pro Hektare ist befristet bis 2026 im Landwirtschaftsgesetz festgehalten. Zusätzlich werden die besonders ökologische Anbauformen Bio und IP-Suisse mit zusätzlich 200 Franken pro Hektare gefördert.

 

Schweizer Zucker ist ein gefragtes Gut.
Daniel Maurer

 

Höhere Preise und tiefere Abzüge

 

Der Support durch das Parlament hat dazu geführt, dass auch die Branche ein Zeichen setzt. Steigende Preise am Weltzuckermarkt haben die Situation ebenfalls verbessert. Aufgrund dieser beiden Punkte hat die Interprofession Zucker entschieden, den Grund- wie Richtpreis um 5 Franken auf 45 respektive 50 Franken pro Tonne Zuckerrüben. Darin enthalten ist eine Kompensation für die ab 2022 abgeschaffte Treueprämie.

 

Zudem wird die Zuckergehaltszahlung über 16% erhöht und die Abzüge für Ausbeuten unter 85.5% reduziert. Weiter müssen die Produzenten die Transportkosten für Fremdbesatz über 10% nicht mehr selbst übernehmen und die Abzüge für Fremdbesatz über 12% werden halbiert. Der Richtpreis für Bio-Zuckerrüben liegt bei 158 Franken pro Tonne. Darin enthalten ist eine bis mindestens 2024 zugesicherte Labelprämie von 30 Franken.

 

Interprofession Zucker

 

Die Interprofession Zucker setzt sich aus vier Vertretern der Schweizer Zucker AG SZU und sechs Vertretern (vier Stimmrechte) des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) zusammen. Die Interprofession legt jährlich den definitiv ausbezahlten Schlusspreis sowie die Preis- und Übernahmebedingungen fest.

 

20’000 Hektaren als Ziel

 

Mit den höheren Preisen hofft die Interprofession, dass die Anbaubereitschaft der Schweizer Landwirtinnen und Landwirte steigt. Als langfristiges Ziel peilt die Branche eine Fläche von 20'000 ha an.

 

Gesucht werden Produktionsflächen nach allen Produktionsstandards, also ÖLN, IP-Suisse und Bio. Mit steigenden Flächen werde die Versorgungssicherheit mit nachhaltig produziertem Schweizer Zucker abgesichert, hält die Interprofession fest.

 

Werden Sie dank den höheren Preisen mehr Rüben anbauen? Oder haben Sie sich definitiv von dieser Kultur verabschiedet? Machen Sie mit bei unserer Umfrage und diskutieren Sie mit

 

 

 

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Ädu | 05.11.2021
    Der ZR Produzent, wird von der Fabrik gar nicht ernst genommen, schon gar nicht als Vertragspartner.
  • Benno | 03.11.2021
    Rübenproduzent,
    letzten Freitag und Samstag verkaufte Coop unseren Schweizer Zucker für 50 Rp. das Kilo. Der Clou an der Sache ist,mit dem Logo JPSuisse auf der Verpackung.Unser Betrieb ist seit kurzem Wiesenmilchproduzent und wir haben dabei gedacht, das es eine gute Sache ist.
    Werte IPSuisse Organisation, so geht das nicht. Ich finde das eine Schande ,wenn Ihr solche Machenschaften zulässt.
    Schweizer Zucker ist ein gefragtes Gut liest man oben,für 50Rp. pro Kilo verstehe ich jetzt das auch.
  • Jura | 03.11.2021
    der Preis muss auf 100Fr je Tonne daführ ohne Einzelkulturbeitrag.
  • Rübenbauer | 03.11.2021
    Das ist zu wenig! Dünger, Diesel, Pflanzenschutzmittel usw. + 5-40%

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