Laut Meteo Schweiz verzeichnet die Schweiz im landesweiten Mittel den mildesten Winter seit Messbeginn. Februar und März waren ebenfalls sehr mild und es gab genügend Niederschläge. Die günstigen Wetterbedingungen im Winter und jetzt im Frühling sorgen dafür, dass die Rapsfelder bereits an vielen Orten in Vollblüte stehen.
Deutlich früher
«Die Rapsblüte findet dieses Jahr rund 10 bis 15 Tage früher als üblich statt», schreibt Thomas Weisflog, Stellvertretender Direktor der Branchenorganisation Swiss Granum, auf Anfrage von schweizerbauer.ch. Der Klimawandel habe sicher einen Einfluss auf die Rapsblütezeit. «Es gibt aber immer Unterschiede zwischen den Jahren, die stark von den Wetterbedingungen abhängig sind. Aber tendenziell findet die Rapsblüte früher als in den letzten 20 Jahre statt», so Weisflog.
Eine frühere Blütezeit bedeute nicht zwingend, dass die Rapsernte auch früher stattfinden werde, sagt Weisflog. Gemäss Agroscope wurde bislang auch keine Auswirkung auf den Ertrag festgestellt. Zudem gibt es auch keine klare Korrelation zwischen der Blütezeit und den Schädlingsdruck.
Anbaufläche gesunken
Gemäss der ersten Ernteschätzung von Swiss Granum wurden im Erntejahr 2023/24 auf rund 24’580 ha angebaut, das sind rund 700 Hektaren weniger als in der Vorjahresperiode. Schweizweit wird fast ausschliesslich Winterraps angebaut. Durch die über zehnmonatige Vegetationsdauer hat Raps viele natürliche Feinde und wird deshalb als empfindliche Kultur bezeichnet, heisst es auf raps.ch. Auf einer Hektare Raps werden meist zwischen drei und vier Tonnen Raps geerntet.
Gemäss pflanzenforschung.de hat der Raps ähnliche Ansprüche an den Boden wie der Weizen. Er benötigt tiefgründigen Boden. Ungeeignete Standorte für Raps sind sehr tonige Böden mit starker Neigung zu Staunässe wegen Einschränkungen bei der Bodenbearbeitung. Extrem leichte oder flachgründige Böden, bei denen Trockenperioden die Ertragssicherheit verringern, eignen sich für den Rapsanbau weniger.
Kreuzung zwischen Kohl und Rübse
Der Raps durchwurzelt die verschiedenen Bodenhorizonte intensiv. Das bringt positive Effekte für die folgenden Feldkulturen. Weiter ist Raps zur Auflockerung einer getreidelastigen Fruchtfolge beliebt. Als Pfahlwurzler liebt er tiefgründige Böden mit einem neutralen bis leicht basischen pH-Wert und guter Bodenaktivität. Für die Bienen ist die Pflanzen ein Paradies. Im Durchschnitt werden während der Rapsblüte 200 Liter Nektar pro Hektare produziert.
Gemäss raps.ch stammt der Raps aus dem westlichen Mittelmeerraum und ist dort aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Kohl (Brassica oleracea L.) und weisser Rübe (Brassica campestris L.) entstanden. Er gehört zu den Kreuzblütengewächsen wie Kohl, Rübsen oder Senf. Der Öl-Gehalt im Rapssamen variiert leicht von Jahr zu Jahr. Gemäss den Schweizer Getreideproduzenten liegt liegt er bei rund 39% Öl. Der Rest des Rapssamens – der sogenannte Rapskuchen – ist ein proteinreiches Futter, das wie Sojaschrot in der Tierfütterung eingesetzt wird.

Seit wann blüht euer Raps?
- Seit Mitte März.:5.26%
- Seit Ende März.:18.42%
- Seit 1.-7. April:35.53%
- Seit 8.-15. April.:22.37%
- Blühnt noch nicht:18.42%
Teilnehmer insgesamt: 152