Ob Kartoffeln, Äpfel, Zwiebeln, Spinat oder Lauch: Auf den Feldern von Junglandwirt Patrick Danuser aus Bad Ragaz SG stehen immer wieder Spaziergänger, die unerlaubt Gemüse und Früchte ausbuddeln, pflücken und ernten. «Leider passiert das immer häufiger», so Danuser gegenüber «20 Minuten» .
«Leute sind dreist»
Derzeit geht ein Video des 29-jährigen Jungbauern in den sozialen Medien viral. Auf dem Video erwischt Danuser eine Spaziergängerin, die ungeniert Kartoffeln direkt von seinem Feld stiehlt. Als der Landwirt sie auf den Diebstahl anspricht, reagiert die Frau überrascht. Auf Danusers Angebot, für ein paar Säcke Kartoffeln auf dem Hof mitzuhelfen, geht die «Diebin» nicht ein.
Wie Danuser gegenüber «20 Minuten» sagt, gehen die Leute sehr dreist vor. «Ein junger Mann hat vor den Augen meines Vaters, der gerade den Acker pflügte, Karotten ausgegraben und ist dann schnell mit dem Roller verschwunden», erzählt der Landwirt.
«Für mich lohnt es sich kaum noch»
So wie Danuser geht es auch anderen Berufskollegen. Zum Beispiel der 30-jährige Martin aus Schongnau LU. Seine Felder mit Kirsch-, Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen liegen abseits des Dorfes an einer Hauptstrasse und werden immer wieder von Unbekannten geplündert.
«Für mich lohnt es sich kaum noch, selbst zu ernten, weil die meisten Früchte schon von Fremden abgepflückt werden -oft, bevor sie überhaupt reif sind», sagt Martin.
«Immer respektloser»
In der Westschweiz hat auch der Landwirt Stefan Krähenbühl aus Greng FR Erfahrungen mit Diebstählen gemacht. Bei ihm werden regelmässig Baumnüsse gestohlen. Bei einer Konfrontation mit den Tätern werde argumentiert, «dass ein Baum ein Allgemeingut sei». Gegenüber «20 Minuten» sagt der 46-jährige Landwirt: «Gewisse Menschen werden allgemein immer respektloser gegenüber uns Bauern.»
Der Schweizer Bauernverband bestätige diese Entwicklung. Er stellt ein zunehmend respektloses Verhalten fest.

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