In Biogas umgewandelte Gülle ermöglicht es, Energie zu gewinnen und Gasemissionen zu reduzieren, sagt die WSL.
Die Viehwirtschaft erzeugt grosse Mengen an Hofdünger, die nur zu sechs Prozent für die Energieproduktion verwendet werden, obschon sich dieser für die Strom-, Wärme-, und Biomethanproduktion eignen würde.Laut der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sind sechs Prozent im Vergleich zu einigen Nachbarländern tief.
Die Forschungsanstalt erkennt die Energie- und Treibhausgas-Emissionsvorteile der Nutzung von Hofdünger für Biogas. Aktuell könnten pro Jahr rund 430 Mio. m3 Hofdünger, hauptsächlich Gülle, für die Energieproduktion verwendet werden. Diese Menge würde rund 1,4 Prozent der in der Schweiz verbrauchten jährlichen Bruttoenergie entsprechen und es könnten bis zu 159 kt CO2 Äquivalente vermieden werden.
Aufgrund der landwirtschaftlichen Struktur der Schweiz verteilt sich der Hofdünger jedoch auf eine Vielzahl von kleinen Betrieben, was die energetische Nutzung schwierig macht. Mögliche Lösungen umfassen die Weiterentwicklung von Kleinstbiogasanlagen sowie die gemeinsame Verwertung des lokal verfügbaren Hofdüngers. Dabei sind die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren und die Lösung allfälliger Probleme unabdingbare Voraussetzungen, um den Hofdünger vermehrt energetisch zu nutzen (siehe Kasten).
Sie sind gefragt
Bei der Entscheidung, eine landwirtschaftliche Biogasanlage zu bauen, stehen die Landwirte im Mittelpunkt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes will die WSL den Landwirten zuhören, um das Wissen und Verständnis zu vertiefen. So können z.B. sinnvolle Fördermassnahmen für die energetische Verwertung von Hofdünger entwickelt werden. Bei einer Teilnahme an einer Umfrage nehmen Sie an einer Verlosung teil (5 200 Franken).