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Umweltpreis für Hochgenuss

Die Hochgenuss-Hochstamm-Obstsäfte von Susanne und Roger Hodel erhalten den diesjährigen Umweltpreis der Albert Koechlin Stiftung. Das Familienunternehmen stellt Obstsäfte aus über 100 verschiedenen Apfelsorten her.

 

Die Hochgenuss-Hochstamm-Obstsäfte von Susanne und Roger Hodel erhalten den diesjährigen Umweltpreis der Albert Koechlin Stiftung. Das Familienunternehmen stellt Obstsäfte aus über 100 verschiedenen Apfelsorten her.

Darf man bitten? Zum 100-Sorten-Apfelsaft? Ja, Sie haben richtig gelesen, denn Susanne und Roger Hodel produzieren unter der Marke Hochgenuss aus über hundert Sorten Hochstamm-Äpfeln Obstsäfte. Nebst dem 100-Sorten-Apfelsaft, in dem Apfelsorten mit so klingenden Namen wie Alkmene, Chlötterli Roter oder Galloway Pepping gemostet werden, bietet das Familienunternehmen inzwischen auch sortenreine Hochstamm-Obstsäfte wie etwa Berlepsch, Berner Rosen, Blauacher oder Goldparmäne an. «Es gibt unzählige, zum Teil sehr alte Sorten Hochstammäpfel», erklärt Roger Hodel, welcher 2012, zusammen mit seiner Frau Susanne, im Rahmen eines Hochstammförderprojekts von Pro Natura Luzern anfing, selbst Obstsäfte herzustellen, bis 2018 noch auf dem Hof von Familie Thomas Hunkeler, später dann in der eigenen Anlage.

Tüfteln, was Natur bietet

«Das Obst wird uns zum Teil von Landwirten aus dem Seetal oder aus dem Wiggertal bereitgestellt oder aber wir lesen es mehrheitlich selbst auf und nicht ab, denn wir verarbeiten nur völlig ausgereiftes Obst.» Obwohl dies aufwendige Handarbeit bedeute, könne so sichergestellt werden, dass kein faules Obst mitgemostet werde, sagt Susanne Hodel. Die gelernte Konditorin-Confiseurin verarbeitet zudem Obst in eigenen Konditoreikreationen.

Bereits von klein auf ein innovativer Tüftler, versucht sich Roger Hodel in immer neuen Kombinationen von Obst und Wildfrüchten. «Ich sammle alles, was man essen und trinken kann und probiere immer wieder Neues aus, auch beim Kochen, nicht immer zur Freude unserer beiden Kinder», schmunzelt der gelernte Landschaftsarchitekt.

In Zusammenarbeit mit Obstproduzenten sucht Hodel weitere alte Hochstammsorten und steht bei Neuanpflanzungen beratend zur Seite. Wie gross seine Leidenschaft für Hochstammbäume als grenzenlose Spielwiese obsttechnischer Tüfteleien ist, zeigt ein Apfelbaum im Familiengarten, welcher mit fünf Sorten veredelt wurde, die da wären: Goldparmäne, eine Sorte aus dem Mittelalter, Jonathan, Pfirsichroter Sommerapfel, Reussbühler Sämling und Attinghuiser.

Vielfalt zeigen 

«Wir arbeiten vor allem mit alten Obstsorten. Von den 100 Sorten, die wir für unsere Spezialität, den 100-Sorten-Apfelsaft verarbeiten, gibt es von vielen Sorten nur noch wenige Bäume, teilweise nur noch einen», so Hodel. Ein Minimum von sechs Harassen brauche es, damit sich das Mosten einer Sorte lohne, was etwa 120 Liter ergebe. Beliebt seien vor allem Berner Rosen, Boskoop oder Sauergrauech, wobei Kunden immer wieder erstaunt seien, dass man reinen Boskoop-Apfelsaft trinken kann, da der Apfel vom Baum gegessen sehr viel Säure hat, bei Vollreife jedoch nicht. «Es ist uns wichtig, den Menschen die Vielfalt an Obstsorten und das ganze Spektrum an Geschmacksrichtungen aufzuzeigen.» Für ein optimales Produkt sei der richtige Most-Zeitpunkt ausschlaggebend, das sei nicht gerade einfach, betont Hodel, bei den unterschiedlichen Reifezeiten der Äpfel. Gravensteiner etwa seien sehr früh, Jonathan später, einige Sorten könne man lagern, andere nicht. «Es ist ein stetes Tüfteln.»

Auf dem richtigen Weg

Überhaupt nominiert zu werden für den Umweltpreis der Albert Koechlin Stiftung, sei für sie bereits eine riesige Überraschung gewesen, so Susanne Hodel. Die Auszeichnung dann tatsächlich entgegennehmen zu können, habe sie und ihren Mann darin bestärkt, auf dem richtigen Weg zu sein. «Schöne alte Obstgärten sind immer auch Lebensräume für viele Tierarten, es ist wichtig, solche Qualitätsobstgärten zu erhalten. Die Problematik besteht nur darin, dass die wirtschaftlichen Erträge meistens gering sind. Umso wichtiger sind Förderprogramme, welche als Ansporn zum Erhalt dieser wertvollen Landschaften dienen.»

Das Preisgeld von 40000 Franken will die Familie Hodel in die Mosterei investieren, ein willkommener Zustupf für die Optimierung der technischen Anlagen. Der Umweltpreis der Albert Koechlin Stiftung wird seit 2005 für besondere Leistungen im Bereich Natur, Umwelt und Lebensraum vergeben. 

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