Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN) haben jetzt gegen die seit Anfang August im Freistaat geltende Regelung zum Fischotter-Abschuss Klage eingereicht. Aus ihrer Sicht verstösst die geänderte Artenschutzrechtliche Ausnahmeverordnung (BayAAV) gegen nationales und europäisches Artenschutzrecht und hilft der Fischzucht nicht.
Daher müsse diese für unwirksam erklärt werden, betonten die Verbände in einer Stellungnahme. Bis dahin drängen die Umweltschützer in einem gleichzeitig eingereichten Eilantrag auf die sofortige Aussetzung der Verordnung und fordern eine naturnahe Teichwirtschaft.
Schutzmassnahmen gefordert
Mit dem Abschuss des Fischotters würden keine Probleme gelöst. Daher führe an Schutzmassnahmen kein Weg vorbei, unterstrichen DUH und BN. Zwar erlaube die geänderte Verordnung den Abschuss von Fischottern nur in Ausnahmefällen. Die sind nach der Einschätzung der Umweltverbände aber unzureichend definiert.
Es sei weder die Jagd in allen Schutzgebieten ausgeschlossen, noch sichergestellt, dass in Schutzgebieten ansässige Tiere nicht getötet würden. Der Fischotter sei eine hochmobile Art, die innerhalb ihres Streifgebiets weite Strecken zurücklege, geben DUH und BN zu bedenken.
Für DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner ist der erleichterte Abschuss von Fischottern eine «Scheinlösung». Es bestünden «massive Rechtsunsicherheiten», mit denen die Verantwortung im Zweifelsfall auf die Anwender abgeschoben werde. Fischzüchtern wäre durch die unbürokratische Förderung von Zäunen oder die Einrichtung von Ablenkteichen wesentlich mehr geholfen.
Der erklärte, dass es viele Ursachen für die Verluste in der Fischzucht gebe und diese durch die Klimakrise zunähmen. Statt des Abschusses der Fischotter plädierte für eine bessere Beratung und Unterstützung der Fischzüchter. Zudem müsse «endlich» die bereits 2019 am Runden Tisch zum Volksbegehren Artenvielfalt von Vertretern des Naturschutzes und der Fischzucht gemeinsam geforderte deutlich bessere Grundförderung für Fischteiche und der Artenvielfalt erarbeitet werden.


