In Ungarn ist es bislang bei dem einen Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) geblieben, der Anfang März im Dorf Kisbajcs aufgetreten war. Dieser hat inzwischen aber zu teils massiven Exportbeschränkungen für die ungarische Vieh- und Fleischbranche geführt.
So hat die Regierung in Budapest die Ausfuhr aller anfälligen Tierarten in den Binnenmarkt und Drittstaaten untersagt. Einzelne Länder führten zusätzliche eigene Abnahmebeschränkungen für Agrarprodukte ein.
Beispielsweise haben laut Angaben der ungarischen Behörden unter anderem das Vereinigte Königreich, Polen, Russland, Japan und Chile die Abnahme von Rind- und Schweinefleisch sowie Milchprodukte beschränkt oder vollständig eingestellt. China hat die Rindfleisch-, Südkorea die Schweinefleischabnahme ausgesetzt. In Polen und Russland gibt es ausserdem Handelsbeschränkungen für Stroh, Heu, Felle und Leder von anfälligen Tieren aus Ungarn.
Alle Tiere gekeult und vergraben
In dem von dem MKS-Ausbruch betroffenen Betrieb wurden laut den Behördenangaben alle Tiere gekeult und vergraben. Man habe sich für diese Form der Entsorgung entschieden, um einen längeren Transport zu einer Verbrennungsanlage und damit ein höheres Risiko einer Virenverbreitung zu vermeiden.
Die Massnahmen in der Sperrzone, die bis in die Slowakei hineinreicht, laufen weiter. Als Verursacher des Ausbruchs hat ein nationales Labor laut ungarischen Medienberichten das MKS-Virus vom Serotyp 0 festgestellt. Verbindungen mit dem Fall Anfang Januar in Deutschland seien nicht auszumachen.
Polen leidet weiter unter Newcastle
Unterdessen bereitet in Polen die Newcastle-Krankheit weiter Sorgen. Laut Angaben der Leitenden Veterinärbehörde wurden Anfang dieses Monats drei weitere Ausbrüche gemeldet, und zwar in Landwirtschaftsbetrieben in den Woiwodschaften Karpatenvorland und Masowisch. Auch hier wurden die Tiere gekeult und Sperrzonen eingerichtet.