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Ungute Entwicklung: Sträucher mindern positiven Klimaeinfluss von Mooren

Moore gehören weltweit zu den besten Speichern von Kohlenstoff aus der Luft und wirken so der Klimaerwärmung entgegen. Im Verlauf der letzten 30 bis 50 Jahre kamen die Torfmoose, die beim Zerfall Torf produzieren, jedoch verstärkt durch Gefässpflanzen, hauptsächlich kleinere Sträucher, in Bedrängnis.

 

 

Moore gehören weltweit zu den besten Speichern von Kohlenstoff aus der Luft und wirken so der Klimaerwärmung entgegen. Im Verlauf der letzten 30 bis 50 Jahre kamen die Torfmoose, die beim Zerfall Torf produzieren, jedoch verstärkt durch Gefässpflanzen, hauptsächlich kleinere Sträucher, in Bedrängnis.

Eine Gruppe von Forschern der Eidg. Forschungsanstalt WSL und der ETH Lausanne hat erstmals beschrieben, warum Sumpfland und Torfmoore ihre Rolle als wirksamster Kohlenstoffspeicher langfristig verlieren könnten. Sie zeigten, warum Gefässpflanzen unter wärmeren Klimabedingungen besser gedeihen als Torfmoose (Sphagnum).

Dafür untersuchten sie die Mechanismen, die zur Verbuschung von Mooren führen. Es handelt sich dabei um komplexe Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen und Mikroorganismen . Die Erkenntnisse wurden am Sonntag in «Nature Climate Change» online publiziert.

Vier Tormoore drei Jahre lang beobachtet

Die Forschergruppe unterzog vier Torfmoore in Höhenlagen zwischen 600 und 1900 Metern über eine Zeitspanne von drei Jahren einer genauen Beobachtung. Der gewählte Höhengradient spiegelt die bis zum Jahr 2050 erwarteten Klimaveränderungen für den Norden der Schweiz wider.

Aufgrund der Verbuschung und der Erhöhung der Bodentemperatur entlang des Höhengradienten nahmen die Abbauprodukte der Torfmoose, aus welchen Torf im Wesentlichen besteht, um 50 Prozent ab. Die Analysen zeigten, dass Gefässpflanzen die Verfügbarkeit von Stickstoff (einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe) im Boden durch spezielle chemische Verbindungen in ihren Blättern steigern können.

Kohlenstoff kann in Atmoshäre entweichen

Sie nutzen den Nährstoff, der ihnen durch eine Pilzsymbiose auf Wurzelebene (Mykorrhizen) vermittelt wird, für ihr Wachstum, und zwar umso mehr, je höher die Bodentemperatur ansteigt. Gleichzeitig geben Gefässpflanzen mit steigender Bodentemperatur mehr organische Substanzen durch ihre Wurzeln in den Boden ab, was die Mikroorganismen im Boden zur Intensivierung ihrer  Zersetzungsaktivität anregt.

Wenn weniger Torfmoose wachsen, steht weniger junger Torf zur Speicherung von Kohlenstoff aus der Luft zur Verfügung. Zusätzlich beschleunigt die gesteigerte Zersetzungsaktivität der Bodenorganismen den Abbau des alten Torfs. Auf diese Weise kann Kohlenstoff, der sonst Jahrtausende lang gebunden geblieben wäre, in die Atmosphäre entweichen.

Situation verheisst nichts Gutes

Diese Situation verheisse nichts Gutes für die künftige Kohlenstoffspeicherkapazität von Torfmooren, schreiben die Wissenschaftler. Als Folge könnten Torfmoore sogar von Kohlenstoffspeichern zu Kohlenstoffquellen werden und so die Klimaerwärmung unterstützen anstatt sie zu bremsen.

Torfmoore spielen eine zentrale Rolle für den Klimaschutz. Obwohl Torfmoore nur geschätzte drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie ungefähr 30 Prozent der organischen Bodensubstanzen, was ungefähr der Hälfte des Kohlenstoffdioxidgehalts in der Luft entspricht.

Weltweit enthalten Torfmoore doppelt soviel Kohlenstoff wie die Biomasse der Wälder. Sie sind sozusagen Hotspots der Kolhlenstoffspeicherung und haben Jahrtausende lang zur Abkühlung des Klimas beigetragen, indem sie der Atmosphäre Treibhausgase entzogen haben.

Durch Verfassung geschützt

In der Schweiz sind Torfmoore seit der Rothenturm-Initiative, die 1987 zu einem Bundesverfassungsartikel zum Schutz der Torfmoore führte, ein Begriff. In Torfmooren wird die Torfproduktion im Wesentlichen von den Torfmoosen (Sphagnum Moose) vorangetrieben, deren Abbauprodukte antibiotische Eigenschaften besitzen, welche die Zersetzungstätigkeit der Bodenmikroorganismen hemmen.

Zusätzlich begünstigt das üppige Wasservorkommen in Torfmooren nicht nur das Wachstum von Torfmoosen (die keine Wurzeln wie die Gefässpflanzen haben), sondern schafft auch anoxische Bedingungen im Boden, die den Abbau von Torf weiter bremsen. Typische Torfmoorlandschaften werden von Torfmoosen geprägt.

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