Anstatt chemische Produkte einzusetzen, soll zukünftig das Wachstumszentrum von Unkräutern mittels Laserstrahlung letal geschädigt werden. Die Grundlage dafür wollen die Partner im EU-Projekt «WeLASER» schaffen.
Konventionelle mechanische Methoden könne die Bodeneigenschaften verschlechtern und nützliche Bodenorganismen schädigen, schreibt das Laser-Zentrum Hannover (D) in einer Mitteilung. Ausserdem würden diese bei der Unkrautbekämpfung in der Reihe nur unbefriedigende Ergebnisse liefern.
Bildverarbeitungssystem
Die WeLASER-Lösung konzentriert sich auf eine nicht-chemische Unkrautbekämpfung. Die Idee dahinter ist, das Wuchszentrum des Unkrauts mit hohen Energiedosen einer Hochleistungs-Laserstrahlquelle zu schädigen. Die Forschenden des Laser-Zentrum Hannover (LZH) entwickeln dafür ein Bildverarbeitungssystem, das mittels künstlicher Intelligenz (KI) Nutzpflanzen von Unkraut unterscheidet.
Dieses System trainieren sie ausserdem darauf, die Position der Unkrautmeristeme zu erkennen. «Mit den Zielkoordinaten wird am LZH ein robustes, mehrreihiges Scannersystem angesteuert, so dass der Laserstrahl auf das Wuchszentrum ausgerichtet werden kann», heisst es in der Mitteilung.
Prototyp bis 2023
Für den Einsatz auf dem Feld sollen die Systeme auf einem autonomen Fahrzeug installiert werden. Koordiniert werden sie dann über einen intelligenten Controller, der Internet of Things (IOT)- und Cloud-Computing-Techniken nutzt, um landwirtschaftliche Daten zu verwalten und einzusetzen.
Das LZH entwickelt Konzepte, wie die Lasersicherheit für alle beteiligten Personen wie Landwirte und Maschinenbediener gewährleistet werden kann. Testen wollen die Partner den Prototypen an Zuckerrüben-, Mais- und Wintergetreidekulturen. Der Prototyp soll zum Projektende, also 2023, zur Verfügung stehen und anschliessend für die Kommerzialisierung weiterentwickelt werden.


