Im Kampf gegen Hunger und Armut spielen Krankheiten von Nutz- und Wildtieren eine grosse Rolle. Um Krankheitsausbrüche frühzeitig zu erkennen und zu verfolgen, sind computerisierte Verfahren von grosser Bedeutung. Das Schweizerische Institut für Bioinformatik (SIB) wurde nun von den Vereinten Nationen zum Referenzzentrum für Bioinformatik eingesetzt.
Das SIB arbeitet mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beim Screening, Monitoring und weiteren Aktionen gegen Zoonosen und Tierkrankheiten wie der Maul- und Klauenseuche zusammen. Zoonosen sind vom Tier auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheiten wie zum Beispiel die Vogelgrippe.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, bezeichnete die Nominierung in einer Mitteilung des SIB als «eine Ehre für die Schweiz».
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der FAO hat das SIB bioinformatische Hilfsmittel entwickelt, die epidemiologische und genetische Informationen zu den Krankheiten kombinieren und Risiken von Ausbrüchen auswerten. Dies ermöglicht eine Verbesserung bei der Früherkennung und beim Schnellwarnsystem, wie das SIB am Dienstag mitteilte.
Daneben stellt das SIB auch frei zugängliche Datenbanken zu Viren, Grippe oder Maul- und Klauenseuche zur Verfügung. Diese Datenbanken liefern Informationen über das Genom der Krankheitserreger, sowie deren Epidemiologie, Evolution und Abstammung.
Das SIB ist eine akademische, anerkannte gemeinnützige Stiftung. Es stellt Grossrechner, Datenbanken, Software und andere Dienstleistungen für die nationale und internationale naturwissenschaftliche Forschung zur Verfügung. Am SIB sind 56 Dienstleistungs- und Forschungsgruppen in den Kantonen Basel, Bern, Freiburg, Genf, Tessin, Waadt und Zürich beteiligt.