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«Unser Landwirtschaftsmodell braucht Häfen»

Nach Einschätzung des ukrainischen Getreideverbandes gibt es bei den Agrarexporten des Landes keine Alternative zu den Schwarzmeerhäfen. Die Ukraine werde innerhalb der nächsten zwei oder drei Jahre nicht in der Lage sein, ein Exportpotenzial ähnlich wie in den Seehäfen zu gewährleisten. Derzeit werden über das Schwarze Meer pro Monat Agrargüter im Umfang von rund 7 Mio. Tonnen ausgeführt.

AgE |

Der Ukrainische Getreideverband (UKR) sieht für den Agrarexport mittelfristig keine Alternative zu den Schwarzmeerhäfen. «Unser Landwirtschaftsmodell, das es heute gibt, braucht Häfen», zeigte sich der Präsident des Verbandes, Nikolai Gorbatschow, gegenüber ukrainischen Medienvertretern überzeugt.

Die Ukraine werde innerhalb der nächsten zwei oder drei Jahre nicht in der Lage sein, den Bau von Anlagen an ihren Grenzen für die Lagerung und den Umschlag von landwirtschaftlichen Produkten einschliesslich Getreide abzuschliessen, um ein Exportpotenzial ähnlich wie in den Seehäfen zu gewährleisten, so der Verbandspräsident.

Rekordwert seit Beginn des Krieges

Laut Gorbatschow wurden im vergangenen November 1,1 Mio. Tonnen Getreide- und Ölsaaten per Bahn aus der Ukraine exportiert. Das sei ein Rekordwert seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gewesen. Seitdem hätten sich die Lieferungen über die Schiene aber deutlich verringert; derzeit seien es monatlich rund 600’000 Tonnen.

Die grösste monatliche Menge an Agrarexporten, die auf der Strasse transportiert worden sei, habe ebenfalls bei 600’000 Tonnen gelegen. Im Gegensatz dazu stellten die Schwarzmeerhäfen im Grossraum Odessa - Juschny, Odessa und Tschernomorsk - momentan die Ausfuhr von 7 Mio. Tonnen landwirtschaftlicher Produkte pro Monat sicher.

Bedenken hat der Verbandspräsident auch bezüglich der Agrarexporte über die Donauhäfen. Diese seien zwar von anfangs 100’000 Tonnen auf jetzt 2,5 Mio. Tonnen pro Monat gestiegen, und es gebe noch ein zusätzliches Potenzial von 500’000 Tonnen. «Das wird aber immer noch nicht das Gleiche sein wie die 7 Mio. Tonnen über die Schwarzmeerroute. Es gibt immer noch sehr hohe Frachtkosten und die Abhängigkeit von den Nachbarstaaten», gab Gorbatschow zu bedenken.

Frachtraten in Donauhäfen sinken

Von Steigerungen und zusätzlichem Pozenzial ist beim Verband der Häfen (Ukrport) allerdings nicht die Rede. Die Situation in der Donaulogistik sei mittlerweile kritisch, heisst es in einem Appell an Premierminister Denis Schmygal. Auf eine rasche «Erwärmung» des Exportgeschäfts über die Donau sei eine ebenso rasche «Abkühlung» erfolgt.

Angesichts des grossen Angebots an Schiffen und des Fehlens von Fracht hätten sich die derzeitigen Frachtraten im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert, so Ukrport. Reedereien müssten teilweise auch mit Verlust operieren, um ihren Marktanteil zu halten.

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