Die Europäische Kommission hat das Europaparlament und den Rat aufgefordert, dem Schutz von Bestäubern durch die zeitnahe Verabschiedung relevanter Gesetzesvorhaben voranzubringen. Bereits vorliegende Vorschläge müssten «rasch und ohne Abstriche» angenommen werden, erklärte die Kommission.
Genannt werden unter anderem die geplanten Verordnungen zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) und zur Wiederherstellung der Natur. Die Kommission will über beide Vorhaben sowie eine «wirksame» Umsetzung der reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) den Anliegen der EBI gerecht werden, anstatt zu diesem Zweck neue Rechtsakte auf den Weg zu bringen.
«Mehr als eine Million Unterschriften unter dieser Bürgerinitiative sind ein deutliches Signal und ein Ansporn dafür, an den ehrgeizigen Zielen der Kommissionsvorschläge festzuhalten», erklärte die Brüsseler Behörde.
Bereits ein grosses Defizit
Unterstrichen wurde erneut die Bedeutung der EBI. In der EU gehe der Bestand jeder dritten Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenart zurück. Die ineinandergreifenden Krisen Klimawandel, Umweltverschmutzung und Verlust an biologischer Vielfalt stellten wachsende Herausforderungen für die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit in Europa dar.
Gleichzeitig seien 80 % der Nutz- und Wildpflanzenarten auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen. Laut Kommission droht der Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen in der EU bereits ein Bestäubungsdefizit.
Landwirtschaft merkt es als erstes
«Ohne Bestäuber sind die Ernährungssicherheit und letztlich das Leben auf der Erde in Gefahr», so ihr Fazit. «Die landwirtschaftlichen Betriebe sind die ersten, die die Auswirkungen massiver Dürren oder eines Mangels an Bestäubern zu spüren bekommen», erklärte der geschäftsführende Vizepräsident der Kommission, Frans Timmermans.
Die Verringerung des Einsatzes synthetischer Pflanzenschutzmittel sein eine Voraussetzung dafür, dass sich die Natur wieder erholen könne. Die Kommission werde die Landwirte bei der Umstellung auf nachhaltigere Methoden unterstützen und darauf hinarbeiten, dass so schnell wie möglich Alternativen für die synthetischen Wirkstoffe verfügbar seien.