In Österreich haben letztes Jahr 761 Milchviehbetriebe ihre Produktion aufgegeben. Das entspricht einem Rückgang von 3% gegenüber dem Jahr davor.
Betriebsaufgaben wurden in allen Bundesländern beobachtet, wobei die meisten Höfe im Burgenland (10,5%) für immer ihre Stalltüren schlossen, gefolgt von Oberösterreich mit 4,4%. Die wenigsten Betriebsschliessungen wurden in Vorarlberg mit einem Anteil von 0,8% registriert, wie aus einem Bericht der Rinderzucht Austria hervorgeht.
Weniger Betriebe, aber mehr Milch
Dennoch ist die Milchanlieferung 2022 auf insgesamt 3,499 Millionen Tonnen um 96’304 Tonnen, bzw. 2,8% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Mit Ausnahme von Vorarlberg, wo es einen leichten Rückgang von 0,8% bzw. rund 1’300 Tonnen gab, wurde die Menge in allen anderen Bundesländern mit Milchproduktion erhöht.
Die durchschnittliche Anlieferung je Betrieb stieg von 136’000 Kilo (2021) auf 144’000 Kilo (+6,0%) im Jahr 2022. Nach Bundesländern gegliedert erreichte die höchste Anlieferung je Betrieb das Burgenland mit rund 328’000 Kilo und die niedrigste das Bundesland Tirol mit rund 87’000 Kilo.
Österreichische Milchbauern und Milchbäuerinnen erzählen im Video unten von ihren Erfahrungen und wie sie ihre Zukunftschancen einschätzen.
71 Betriebe mit mehr als einer Million Kilo
Von den 3,499 Millionen Tonnen wurden laut Rinderzucht Austria rund 252’200 Tonnen, bzw. 7% der angelieferten Milch an ausländische Verarbeitungsbetriebe verkauft. 11’562 Betriebe, die im Jahr 2022 mehr als 100’000 Kilo Milch produzierten, sind für 82% der Milchanlieferung verantwortlich.
Darunter waren 865 Betriebe, die mehr als 500’000 Kilo Milch anlieferten und davon wiederum 71 Betriebe mit einer Milchproduktion über 1’000.000 Kilo. 90% der Milch in Österreich wird im benachteiligten Gebiet produziert.
So ein Milchbetrieb sollte man scho sehen.
Warum immer diese dramatischen Titel?
Die Bauern haben freiwillig aufgehört. Wahrscheinlich geht es ihnen besser als vorher.
Österreich hat auch noch sehr kleine Betriebe mit 3-6 Kühen.