Der Pegel des Bielersees erreichte laut Naturgefahrenportal des Kantons Bern die Hochwassergrenze von 430,35 Meter über Meer.
Auch der Thunersee näherte sich in der Nacht der Hochwassergrenze, wie dem Naturgefahrenportal zu entnehmen war. Zurzeit des Hochwassers im Bielersee lag der Pegel im Thunersee noch 21 Zentimeter unter der Hochwassermarke von 558,30 Meter über Meer. Die Pegelstände des Brienzer-, Neuenburger- und Murtensees lagen derweil noch über einen Meter unter deren Hochwassergrenzen.
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Behörden am Bielersee aktivieren wegen Hochwassers den Notfallplan
Der Bielersee ist am frühen Morgen an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Behörden aktivierten ihre Notfallpläne und ordneten die Schliessung mehrerer Uferwege an. Sie richteten zudem eine Hotline ein und stellen Sandsäcke bereit.
Das Regionale Führungsorgan (RFO) Biel/Bienne Regio betreibt ab 8 Uhr morgens eine Hotline für die Bevölkerung, wie das RFO mitteilte. Bei den Feuerwehrmagazinen in Nidau und Ligerz könnten zudem Sandsäcke bezogen werden. Sie sind für Anwohnerinnen und Anwohner vorgesehen, deren Häuser vom Wasser bedroht werden.
Gemäss dem Regulierdienst des Kantons Bern wird der Pegel des Bielersees weiter steigen. Die Lage sei derzeit aber nicht mit den Hochwasserereignissen früherer Jahre vergleichbar, hält das RFO fest.
4 Zentimeter über der Hochwassergrenze
Um 7 Uhr morgens erreichte der Bielersee einen Pegelstand von 430,39 Meter über Meer. Das sind 4 Zentimeter über der Hochwassergrenze. Auch die Aare führt sehr viel Wasser, da zu den starken Regenfällen noch das Schmelzwasser hinzukommt. Auch der Thunersee näherte sich in der Nacht gemäss Naturgefahrenportal der Hochwassergrenze.
Zwischenbilanz Warnlage intensiver #Dauerregen. In den Westalpen, im Berner Oberland sowie im Jura wurden 70 bis >100 mm #Niederschlag gemessen. Am zentralen und östlichen Alpennordhang fielen 60-90 mm. Bis Mittwoch werden noch 30-60 mm erwartet. https://t.co/gzXHARUF1Npic.twitter.com/s7rxnYg99X
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) December 12, 2023
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Lage im Wallis nach Erdrutschen und Steinschlägen kritisch
Die Lage sei im gesamten Kantonsgebiet derzeit kritisch, insbesondere in Bezug auf das Strassennetz, teilte das kantonale Führungsstab am Dienstag mit. «Die Situation ist überall gefährlich», warnte der Vorsteher des Departements für Sicherheit und Institutionen, Frédéric Favre, an einer Medienkonferenz in Sitten.
Es gebe keine lokal begrenzten grösseren Probleme, sondern eine Vielzahl von Ereignissen im ganzen Kantonsgebiet. Durch die starken Niederschläge, zu denen noch die Schneeschmelze hinzukommt, seien die Böden mit Wasser gesättigt. Dies habe zu einer geologischen Instabilität geführt, insbesondere entlang der Verkehrswege.
Mehrere Strassen gesperrt
Mehrere Strassenabschnitte waren wegen Felsstürzen, Erdrutschen oder Steinschlägen gesperrt. Der kantonale Führungsstab empfahl daher, mit erhöhter Vorsicht auf den Strassen zu fahren und die Fahrten auf das Nötigste zu beschränken. Ausserdem rieten die Behörden, sich von Wasserläufen fernzuhalten, Waldstrassen und von Bäumen gesäumte Wege zu meiden, bei Überschwemmungen Keller und Tiefgaragen fernzubleiben und nicht mit dem Auto oder Velo auf überschwemmten Strassen zu fahren.
Die Lage im Wallis könnte sich laut den Behörden in den Abendstunden und in der Nacht weiter verschlechtern. Der Staatsrat hat deshalb beschlossen, die «besondere Lage» auszurufen und die Koordination an Favre zu delegieren, um im Bedarfsfall rasch handeln zu können.
Ziel sei es, «jede Verschlechterung, die irgendwo auftreten könnte, zu planen und zu antizipieren», unterstrich Marie Claude Noth-Ecoeur, Chefin des kantonalen Führungsorgans, die von einer «angespannten Situation» sprach. Der gesamte Katalog der Naturkatastrophen – Erdrutsche, Überschwemmungen von Wasserläufen, Steinschläge, Murgänge, Rutschungen oder auch Lawinen – sei möglich, sagte der Walliser Kantonsingenieur Vincent Pellissier.
Hier sind die hydrologischen Gefahren des Kantons Wallis ersichtlich.


