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Landwirtschaft: US-Gouverneur gegen Regulierungen

Nach Ansicht des Gouverneurs des US-Bundesstaats Nebraska, Jim Pillen, sollte in der Agrarpolitik anstatt auf Regulierungen auf Innovation und Bildung gesetzt werden. Die US-Schweineindustrie ist laut Pillen stark auf Exportmärkte angewiesen.

AgE |

In der Agrarpolitik sollte auf Innovation und Bildung statt auf Regulierung gesetzt werden. Das zumindest ist die Haltung des Gouverneurs des US-Bundesstaats Nebraska, Jim Pillen. Der Republikaner ist nach eigenen Angaben Inhaber eines der grössten Schweinebetriebe im mittleren Westen der USA. Das Amt des Gouverneurs bekleidet er seit 2023.

Wie Pillen beim Cattle & Pig-Event der EuroTier in Hannover ausführte, ist die Landwirtschaft in seinem Bundesstaat der bedeutendste Wirtschaftszweig und mache rund 10% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus.

Massiv angewiesen

Dem Republikaner zufolge ist die Schweineindustrie der Vereinigten Staaten massiv auf den Export angewiesen – rund 25% der Produkte seien für den globalen Markt bestimmt. Mit Blick auf den vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump verfolgten protektionistischen handelspolitischen Kurs verwies Pillen auf die aus seiner Sicht unfairen und unausgewogenen Handelsbeziehungen mit China.

Überzeugt zeigte er sich, dass eine harte handelspolitische Haltung gegenüber der Volksrepublik langfristig positive Effekte bringe. Zudem würden in alternativen Handelspartnern wie Indonesien oder Kolumbien grosse Potenziale liegen. Unkommentiert liess er eine Publikumsfrage nach möglichen Zöllen auf europäische Industrieprodukte, die wiederum Zölle auf amerikanische Produkte nach sich ziehen könnten.

Nachfrage nach tierischem Protein steigt

Sorgen um den europäischen Milchsektor äusserte der Präsident der European Dairy Farmers (EDF), Tom Dunne. Ihm zufolge ist es für junge Menschen zunehmend schwierig, in den Milchsektor einsteigen und das notwendige Kapital aufzubringen. Gleichzeitig stehe die Branche in der Kritik: «Die Gesellschaft sagt uns, wir verschmutzen die Umwelt und zerstören den Planeten», beklagte Dunne. Dies mache es nicht gerade attraktiv, junge und gut ausgebildete Talente in den Sektor zu bringen. Zumal deren Fähigkeiten auch in anderen Branchen gefragt seien.

Dunne zufolge wird die globale Nachfrage nach tierischem Protein, insbesondere aus Milch und Fleisch, in den nächsten 20 bis 30 Jahren um bis zu 50% steigen. Gleichzeitig würde jedoch strenge Vorgaben im Umweltschutz und dem Tierwohl die Produktionskapazitäten in Europa mindern. Dunne warf den regulierenden Behörden in dieser Hinsicht Vorsatz vor. Trotz der damit einhergehenden Unsicherheit sieht der EDF-Präsident dennoch Chancen. Wer die kommenden fünf Jahre überstehe, könne mit einer goldenen Zukunft rechnen, zeigte sich der Milchbauer überzeugt.

Betriebliche Wirtschaftskreisläufe schliessen

Auch in der europäischen Schweinehaltung gibt es massive Herausforderungen. Gert van Beek, Präsident der European Pig Producers (EPP), kritisierte, dass die Schweinehalter steigende Produktionsstandards einhalten müssten, während sie gleichzeitig mit schwankender globaler Nachfrage konfrontiert seien. Dies bedrohe die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Produzenten. Verschärft würde dies durch Handelsabkommen, die den EU-Markt für Länder mit geringeren Anforderungen öffneten.

Chancen sieht der EPP-Präsident darin, betriebliche Wirtschaftskreisläufe zu schliessen. Etwa durch eine effizientere Verwertung von Gülle oder alternative Proteine aus der Insektenzucht. Kreislaufsysteme mit hohen Tierwohl- und Umweltanforderungen seien somit sowohl Herausforderung und zugleich die Zukunft, so der Schweinehalter. Voraussetzung sei, dass die Betriebe ein verlässliches lokales Regulierungsumfeld vorfänden und die notwendigen Investitionen tätigen könnten. 

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