Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Januar auf hohem Niveau stärker beschleunigt als erwartet. Die Konsumentenpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte.
Das ist die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1982. Analysten hatten mit einer Rate von 7,3 Prozent gerechnet. Im Dezember hatte sie noch bei 7,0 Prozent gelegen.
Die Inflation liegt damit noch stärker über dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent. Die Fed hat für März eine erste Leitzinserhöhung in der Pandemie signalisiert. Sie gerät nun immer mehr unter Zugzwang. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Konsumentenpreise im Januar um 0,6 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert worden.
Auch Kernrate steigt
«Von einem nachlassenden Inflationsdruck kann also keine Rede sein», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. So stieg auch die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise rausgerechnet werden, stärker als erwartet.
Die Jahresrate kletterte von 5,5 Prozent im Vormonat auf 6,0 Prozent. Erwartet wurden 5,9 Prozent. Es sind nicht nur die stark steigenden Energiepreise für den Preisauftrieb verantwortlich. Experten verweisen neben den weiterhin andauernden Lieferengpässen auch auf den engen Arbeitsmarkt. Dies führt zu einem wachsenden Lohndruck.
Leitzins dürfte im März steigen
«Die ursprünglich einmal gehegte Erwartung, dass sich der durch die Verspannungen der Corona-Krise bewirkte Preisschub rasch wieder verflüchtigen würde, hat sich schon lange erledigt», kommentierten die Commerzbank-Analysten. Bei immer mehr Kategorien würden die Preise steigen. Dies erhöhe das Risiko, dass sich die Inflation bei zu hohen Werten verfestige.
An den Finanzmärkten sind zuletzt die Zinserwartungen deutlich gestiegen. Experten zufolge könnte die US-Notenbank den Leitzins im März sogar mit einem grossen Schritt um 0,5 Prozentpunkte anheben.


