In den USA hat die Fleischbranche mit Unverständnis und Besorgnis auf die neue Anforderung Russlands reagiert, die Rückstandsfreiheit ihrer Ware von Wachstumsförderern in den Exportbegleitpapieren zu garantieren.
Das russische Aufsichtsamt für Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) verlangt diesen Unbedenklichkeitsnachweis seit dem 7. Dezember von seinen wichtigsten Fleischlieferanten USA, Kanada, Brasilien und Mexiko, nachdem in nordamerikanischen Schweine- und Rindfleischlieferungen unerlaubte Rückstände des Wachstumshormons Ractopamin entdeckt worden waren.
Europäische Lieferanten sind von der Regelung nicht betroffen, da die Verwendung dieses Mittels, wie in Russland, verboten ist. In den USA ist der Einsatz des Leistungsförderers als Futtermittelzugabe in der Mast jedoch ebenso wie in Brasilien weit verbreitet. Da es dort kein ausreichendes Test- oder Nachweissystem für die Rückstandfreiheit gibt, bedeutet das russische Vorgehen praktisch einen Importstopp für Rotfleisch aus den USA.
Nach Bekanntwerden der russischen Einfuhrrestriktionen am 5. Dezember fiel der Kurs des Dezemberfutures für Schweine an Warenterminmarkt in Chicago innerhalb der folgenden drei Handelstage um 3,4% auf ein neues Zwei-Wochentief.
Nach Angaben des US-Fleischexportverbandes wurde in den ersten drei Quartalen 2012 Rindfleisch im Wert von 242 Mio. USD (etwa 220 Mio. CHF) nach Russland verschifft. Das entsprach einer Zunahme von 24% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf dem sechstwichtigsten Absatzmarkt.
Durch die Ausfuhr von Schweinefleisch lösten US-Exporteure in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 209 Mio. USD (190 Mio. CHF). Das waren wertmässig 14% mehr als im Vorjahreszeitraum. Mengenmässig war sogar ein Plus von 23% zu verzeichnen. Russland rangiert auf Platz sechs der wichtigstenAuslandskunden für US-Schweinefleisch.
Umrechnungskurs: 1 USD = 0.91 CHF (21-12-12)


