Der internationale Streit um die US-Regeln zur Ursprungskennzeichnung (Country-of-Origin-Labeling - COOL) für Fleisch geht in die nächste Runde.
Die USA haben laut Mitteilung der Welthandelsorganisation (WTO) am vergangenen Freitag (Einspruch gegen das kürzlich gefällte Panelurteil eingelegt, nach dem auch die überarbeiteten US-Vorschriften zur Herkunftskennzeichnung eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der kanadischen und mexikanischen Fleischanbieter darstellen. Nun muss in Genf binnen 90 Tagen eine Prüfung der WTO-Entscheidung vorgenommen werden.
Wird das Urteil bestätigt, könnten Kanada und Mexiko grünes Licht dafür erhalten, Strafzölle auf Importe aus den USA zu verhängen, wenn Washington nicht mit einer Änderung der Fleischkennzeichnungsregeln reagiert. Der zuständige WTO-Ausschuss war zu dem Ergebnis gekommen, dass auch die modifizierten US-Bestimmungen zu COOL die Regeln der Welthandelsorganisation verletzen.
Festgestellt wurde, dass die neuen US-Vorschriften die Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der kanadischen und mexikanischen Fleischanbieter sogar noch verschärften, da diese eine noch umfangreichere Trennung des Viehs und Fleischs erforderten und eine noch höhere Bürokratielast zur Folge hätten. Das Argument, die Verbraucher darüber informieren zu müssen, wo das Schlachttier geboren, wo es aufgewachsen und wo es geschlachtet worden sei, reiche nicht aus, hieß es in Genf.


