Am Weltmarkt für Milcher-zeugnisse zeichnet sich nach Einschätzung des US-Landwirt-schaftsministeriums (USDA) ein Ende der rückläufigen Preistendenz ab. Es gibt erste Signale, dass die Talfahrt der Preise ins Stocken geraten ist und sich das Preisniveau 2012 stabilisieren wird.
Aufgrund der weltweit geschrumpften Bestände, vor allem in staatlichen Lagern, könnten die Preise bei kurzfristigen Angebots-engpässen sogar schnell wieder nach oben ausschlagen, sagen die Washingtoner Fachleute in ihrer jüngsten Analyse zum globalen Milchmarkt.
Tiefere Wachtumsrate bei Produktion, höhere Nachfrage
Sie gehen dabei von einer Abschwächung des Wachstums auf der Angebotsseite aus. So soll die Kuhmilcherzeugung in den wichtigsten Produzentenländern 2012 insgesamt nur noch um 1,8 Prozent zulegen,
(2011: + 2,4 %).
Gleichzeitig wird, vor allem in Asien, mit einem weiteren Anstieg des Konsums von Milchprodukten und einem entsprechend höheren Importbedarf gerechnet, da dort die wirtschaftliche Dynamik im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch bleiben und das verfügbare Einkommen der Konsumenten steigen dürften.
Allerdings schränken die US-Fachleute ein, dass sich auch in dieser Region und insbesondere in China die gedämpfte Konjunkturentwicklung
bemerkbar machen könnte, berichet Agra-Europe (AgE).
Gute klimatische Bedingungen in Ozeaninen
Für die seit Mitte 2011 erfolgten Preisabschläge machte das US-Agrarressort die weltweite Angebotsausdehnung, die durch gute klimatische Bedingungen in Ozeanien noch verstärkt worden ist, verantwortlich. So gaben von Juni bis Ende Oktober die Exportpreise für Magermilchpulver aus Ozeanien um 16% und die für Vollmilchpulver um 25% nach. Im ersten Halbjahr 2011 hatten sich allerdings die Preise für die international gehandelten Milcherzeugnisse nachfragebedingt auf
einem sehr hohen Niveau befunden.