Die Kirchenhilfswerke «Fastenopfer» und «Brot für alle» kritisieren in ihren Kampagnen den Fleischkonsum. Beim Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) denkt man deshalb laut «NZZ am Sonntag» über einen Boykott nach.
In ihrer ökumenischen Kampagne 2015 prangern das katholische Hilfswerk Fastenopfer und das reformierte Brot für alle die Futtermittelproduktion in fernen Ländern und den Verzehr von grossen Mengen Fleisch an. Die industrielle Nahrungsmittelherstellung sei die wichtigste Ursache für den Klimawandel, halten die Organisationen fest. Es gehe ihnen darum, kritische Konsumenten zu fördern, sagt Matthias Dörnenburg von Fastenopfer.
Die Kampagne kommt beim Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) gar nicht gut an. «Ich verstehe nicht, warum Fastenopfer und Brot für alle den Leuten vorschreiben wollen, was auf ihre Teller kommt», sagt SFF-Präsident Rolf Büttiker in der «NZZ am Sonntag». Das sei eine Bevormundung. Bereits vor zwei Jahren hätten sich die Hilfswerke vor den Karren der Vegetarier-Lobby spannen lassen, indem sie den Verzehr von Hamburgern miesgemacht hätten.
Auf eine Einladung für ein Podiumsgespräch zur neuen Kampagne reagierte der SFF denn auch mit einer geharnischten Absage. Der Verband droht sogar mit einem Boykott: Allenfalls sehe sich der SFF veranlasst, seine Kreise zu einem Spendenverzicht für Fastenopfer und Brot für alle aufzurufen, heisst es im Brief: «Mit Ihrer Kampagne wird die Lebensmittelkette Fleisch und damit die Lebensgrundlage vieler Bauern und Metzger infrage gestellt, was wir nicht einfach so hinnehmen können.»
Hier gehts zur Website der Hilfswerk-Kampagne: www.sehen-und-handeln.ch


