/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Venezuela nun Vollmitglied im Wirtschaftsverbund Mercosur

Sechs Jahre nach dem Grundsatz-beschluss ist Venezuela Vollmitglied des südamerikanischen Wirtschafts-verbundes Mercosur geworden. Das Ölland und OPEC-Mitglied wurde am Dienstag bei einem Sondergipfel in Brasília offiziell aufgenommen.

sda/dpa |

 

 

Sechs Jahre nach dem Grundsatz-beschluss ist Venezuela Vollmitglied des südamerikanischen Wirtschafts-verbundes Mercosur geworden. Das Ölland und OPEC-Mitglied wurde am Dienstag bei einem Sondergipfel in Brasília offiziell aufgenommen.

Damit gehören nun Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Venezuela dem «Gemeinsamen Markt des Südens» (Mercosur) an. Es ist die erste Erweiterung des Verbundes seit seiner Gründung im Jahr 1991.

"Heute beginnt neuer Zeitabschnitt"

Die Erweiterung ist jedoch nicht unumstritten. Denn sie wurde nur durch die Suspendierung von Paraguays Mitgliedschaft möglich, das sich bis zuletzt gegen die Aufnahme Venezuelas gesperrt hatte.

Staatschef Hugo Chávez sprach von einem historischen Schritt. Die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur sei für ganz Südamerika von Vorteil. «Ich bin überzeugt: Heute beginnt ein neuer Zeitabschnitt für die Beschleunigung der Geschichte, die wir schaffen», sagte Chávez.

Der seit 1999 amtierende Staatschef trat zum ersten Mal in diesem Jahr wieder international in Erscheinung. Der 58-Jährige hatte sich erst kürzlich vom Krebs als geheilt erklärt und kandidiert am 7. Oktober erneut bei der Präsidentschaftswahl.

Weitere Interessenten

An dem Gipfel in Brasília nahmen neben Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff und Chávez auch Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und Uruguays Staatschef José Mujica teil. Brasilien hat derzeit die Mercosur-Präsidentschaft inne.

Der Mercosur umfasst eine Bevölkerung von 270 Millionen Menschen. Auch andere Länder, wie Ecuador, signalisierten Interesse an einem Beitritt.

Mitgliedschaft Paraguays ausgesetzt

Chávez hatte die Aufnahme auch als Niederlage des «Yankee-Imperiums» (USA) bezeichnet, das mit seinem Versuch gescheitert sei, Venezuela mit Hilfe des paraguayischen Parlamentes zu blockieren.

Die Mitgliedschaft Paraguays wurde am 29. Juni ausgesetzt, nachdem dort zuvor Präsident Fernando Lugo im Eilverfahren abgesetzt worden war. Der Mercosur beschloss schon 2006 die Aufnahme Venezuelas. Drei der vier Mercosur-Länder ratifizierten, nur Paraguays Senat nicht.

Mercosur reicht von Feuerland bis an die Karibik 

Der 1991 gegründete «Gemeinsame Markt des Südens» (Mercosur) ist ein südamerikanischer Wirtschaftsverbund, der sich durch die Aufnahme Venezuelas nun bis an die Karibik erstreckt. Vollmitglieder sind Brasilien, Argentinien, Uruguay, Venezuela und Paraguay.

Assoziierte Mitglieder sind Bolivien, Chile, Kolumbien, Ecuador und Peru. Mercosur-Sitz ist Montevideo (Uruguay).

Der Verbund strebt die Schaffung eines gemeinsamen Mercosur- «Binnenmarktes» an, der nach der Erweiterung nun rund 270 Millionen Einwohner zählt - rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung Südamerikas. Steuern sollen harmonisiert, Zölle abgebaut und der grenzüberschreitende Verkehr von Waren und Menschen erleichtert werden.

In vielen Bereichen gibt es noch erhebliche Hürden. Auch die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Mercosur über ein Freihandelsabkommen stocken seit Jahren.

Der Mercosur kommt künftig auf ein Bruttoinlandprodukt (BIP) von schätzungsweise 3,3 Billionen US-Dollar. Das entspricht 83 Prozent des BIP von Südamerika. Mit rund 12,7 Millionen Quadratkilometern deckt er 72 Prozent der Fläche Südamerikas ab. sda/dpa

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      33.62%
    • Nein:
      36.89%
    • Teilweise:
      22.22%
    • Habe keinen Mais:
      7.28%

    Teilnehmer insgesamt: 1773

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?