Man sei deshalb auf zusätzliche Importe angewiesen, teilte das InfoZentrum Zuckerverwender (IZZ) am 22. Januar mit, dem sich unter anderem Unternehmen der Süsswaren- und Getränkebranche angeschlossen haben.
«Wir fordern die Bundesregierung auf, sich im Rahmen der Verhandlungen auf EU-Ebene für eine vollständige Wiederherstellung des zollfreien Handels mit Weißzucker aus der Ukraine einzusetzen», sagte IZZ-Sprecher Karsten Daum in Bonn. Bei der anstehenden Erneuerung des Assoziierungsabkommens zwischen der Ukraine und der EU müssten jene Regelungen abgeschafft werden, die die zollfreien Einfuhrmöglichkeiten ukrainischen Zuckers einschränkten.
Wie der IZZ weiter mitteilte, war die EU in den vergangenen Jahren unterm Strich Nettoimporteur von Zucker. Der Handel mit der Ukraine sei für die Gemeinschaft daher eine «Win-Win»-Situation. Der eigene Bedarf werde gedeckt, das kriegsgeschüttelte Land gleichzeitig wirtschaftlich gestützt. Eine vom IZZ in Auftrag gegebene Studie von Agrarökonomen der Universität Göttingen und der Freien Universität Berlin habe ausserdem gezeigt, dass die ukrainischen Zuckerimporte die EU-Landwirtschaft nur geringfügig beeinflussen, gleichzeitig aber die Wettbewerbsfähigkeit der in der Gemeinschaft ansässigen Ernährungsindustrie stärken würden.
Die europäischen Zuckerhersteller haben zuletzt unter stark gefallenen Preisen gelitten. Südzucker rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust. In Polen dürfte die angebaute Rübenfläche stark zurückgehen, und in Frankreich hat zuletzt eine Zuckerfabrik geschlossen. Aus der Branche wird als Erklärung für die wirtschaftliche Schieflage unter anderem auf die Konkurrenz durch Importe aus der Ukraine verwiesen.


