Das Thema Verdingkinder beschäftigt nicht nur Schweizer. Auch ein Exponent der Hindus in den USA leidet mit ihnen. Er fordert, die Schweiz müsse sich offiziell bei den Opfern entschuldigen und diese entschädigen. Regisseur Imboden freut sich.
Rajan Zed, Präsident der Universal Society of Hinduism (etwa: weltweiten Hindu-Gesellschaft) hat offenbar den Schweizer Spielfilm «Der Verdingbub» von Markus Imboden gesehen und war davon tief beeindruckt. Am Donnerstag gab er in Nevada eine Erklärung zum Thema ab, wie er per E-Mail mitteilte.
Kindheit gestohlen
In diesem «schwarzen Kapitel der Schweizer Geschichte» sei den Kindern die Kindheit gestohlen worden. Sie hätten ein «liebloses Leben voller Einsamkeit» verbringen müssen.
«Kinder armer städtischer Familien» seien bis Mitte der 1950er Jahre gewaltsam ihren Eltern weggenommen und gezwungen worden, auf Bauernhöfen schwere Arbeit zu verrichten, erklärte Rajan Zed. Viele der Kinder hätten häufig Schläge erhalten und seien gar sexuell missbraucht worden. «Sie erhielten wenig zu essen, durften nicht sprechen und erhielten keine Weihnachtsgeschenke.»
Regisseur hat auf breites Echo gehofft
Regisseur Markus Imboden freut sich über die unerwartete Reaktion: «Das finde ich super», sagte er der Nachrichtenagentur sda. Er habe auf ein breites Echo gehofft, «und jetzt scheint es zu kommen». Es sei die erste Reaktion aus dem Ausland, sagte Imboden. Aus der Schweiz dagegen erhalte er täglich Mails. Viele Leute dankten ihm für seinen Film.