Die Kartoffelsaison 2023 war für die Produzenten erneut herausfordernd. «Aufgrund des nassen Frühlings wurden viele Kartoffeln entweder bei schlechten Bedingungen oder erst spät gepflanzt. Hinzu kam der trockene Frühsommer, welcher der Kultur ebenfalls zusetzte», schreibt die Branchenorganisation Swisspatat.
Aufgrund der späten Pflanzung sei die Entwicklung vieler Bestände im Rückstand. Swisspatat rechnet mit einer späteren Ernte. Deshalb hat die Branchenorganisation entschieden, die jährliche Ertragserhebung um zwei Wochen nach hinten zu verschieben, neu am 4. und 5. September 2023. Diese Erhebung wird Ergebnisse über die Erntemengen sowie die Qualität liefern. «Bereits jetzt ist aber klar, dass mit einer unterdurchschnittlichen Ernte, kleinfallender Ware und tiefen Stärkewerten zu rechnen ist», heisst es in der Mitteilung weiter.
Richtpreise
Am 1. September haben Vertreter von Produktion, Handel und Industrie an der Sitzung der Arbeitsgruppe Markt über die Richtpreise verhandelt. Sie kamen zu folgenden Resultaten:
- Speisekartoffeln:
- Veredelungskartoffeln:
Produzenten-Richtpreise für sortierte konventionelle Veredelungskartoffeln ab 01.09.2023.
Swisspatat
Zudem hat die Kommission die Übernahmebedingungen bei Veredelungskartoffeln festgelegt. Es gibt folgende Änderungen:
- Stärkegehalt:
- Kaliber:
- Branchenbeiträge:
Importantrag: 25'000 Tonnen
Wegen den schwierigen Wetterbedingungen erwartet die Branche eine unterdurchschnittliche Ernte. Für die Verarbeitungsbetriebe besteht die Gefahr einer Versorgungslücke. «Eine erste Analyse der Versorgungssituation hat ergeben, dass trotz optimistischer Berechnung über 55'000 Tonnen Veredelungskartoffeln fehlen werden», schreit die Branchenorganisation.
Deshalb hat die Branche entschieden, ein erstes Zusatzkontingent von 25'000 Tonnen Veredelungskartoffeln beim Bundesamt für Landwirtschaft zu beantragen. Dies soll die Produktion in der Industrie sicherstellen. «Zudem wird ermöglicht, dass qualitativ gute Schweizer Ware eingelagert und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeitet werden kann», heisst es weiter.
Im vergangenen Jahr hat die Branche ein Gesuch für ein Zusatzkontingent von 20’000 Tonnen Veredelungskartoffeln gestellt. Diese wurde in zwei Tranchen aufgeteilt. Aufgrund einer Änderung der Agrareinfuhrverordnung (AEV) muss die Branche Importgesuche seit 2022 bereits während der Ernte stellen.