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Verheerende Dürre – Ernteeinbussen in Kanada

aiz |

 

Die am Montag vom nationalen Statistikamt Statistics Canada (StatCan) veröffentlichte Ernteschätzung für 2021 fällt wegen einer verheerenden Dürre ernüchternd aus. 

 

Demnach gehe die Weizenernte gegenüber dem Vorjahr von 39,2 Mio. t um 34,8% auf 22,9 Mio. t zurück, die von Canola-Raps von 19,5 Mio. t um 24,3% auf 14,7 Mio. t und die von Gerste von 10,7 Mio. t um 27,0% auf 7,8 Mio. t. Bei allen drei ist das Land einer der wichtigsten Exporteure zur Versorgung des weltweiten Bedarfs.

 

Verknappung des globalen Weizenmarktes

 

Die aktuelle offizielle Prognose liegt etwa beim Weizen um 1,6 Mio. t tiefer als die vom Internationalen Getreiderat IGC vorige Woche veröffentlichte und um 1,1 Mio. t unter der August-Prognose des US-Agrarressorts USDA. Der IGC schätzte 24,5 Mio. t Weizen, was ein Exportpotenzial von nur 18 Mio. t nach 27 Mio. t aus der vorigen Ernte 2020 ermöglicht hätte. Dieses scheint nunmehr noch kleiner.

 

Kanada nahm 2020/21 im Achter-Klub der grössten Weizenexporteure ziemlich gleichauf mit den USA hinter Russland und der EU den dritten Rang ein. Damit dürfte sich eine weitere Verknappung des globalen Weizenmarktes abzeichnen, nachdem schon die jüngste IGC-Bilanzrechnung negativ ausfiel, weil die Produktion den Verbrauch nicht decke.

 

Ertragseinbruch beim Sommer- und Hartweizen

 

StatCan führt die Ernteausfälle zum Grossteil auf zu trockenes und heisses Wetter in Westkanada zurück. Beim Weizen kam zudem eine kleinere Anbaufläche dazu. Der Ertragseinbruch konzentriert sich vor allem auf den hochproteinhaltigen Sommerweizen mit einem Minus von 37,7% (16,1 Mio. t nach 25,8 Mio. t), der ähnlich wie in den USA, wo in den benachbarten Plains ebenfalls der Sommerweizen verdorrte, am Weltmarkt als Aufmischware für schwächere Backweizen vermarktet wird.

 

Noch dramatischer ist der Absturz der Durumproduktion. Vom Hartweizen sollen Kanadas Farmer heuer mit 4,0 Mio. t um 39,2% weniger einfahren als 2020 (6,6 Mio. t). Kanada gilt auch beim Durum als eine der weltweit bedeutendsten Herkünfte und als preisbildend. Das einzige Plus zum Vorjahr von 2,8% verzeichnet bei den Weizen demnach die mit 2,8 Mio. t nachrangige Winterweizenernte.

 

-33% beim Hafer

 

Und nicht zuletzt sprechen Kanadas Statistiker auch von einem Rückgang der kommenden Sojabohnenernte im Jahresabstand um 8,4% von 6,4 Mio. t auf 5,8 Mio. t. Dabei zählte Kanada laut dem IGC auch bei diesem Produkt mit einem Ausfuhrvolumen von 4,1 Mio. t im vergangenen Wirtschaftsjahr noch zu den wenigen Nettoexporteuren auf den zum Grossteil von Einfuhren - an erster Stelle China, aber auch die EU - abhängigen Weltmarkt.

 

3,1 Mio. t Hafer bedeuten auch bei diesem Futtergetreide einen gegenüber 2020 um 32,9% schlechteren Ertrag. Lediglich an Körnermais könnten im Herbst 0,8% mehr als im Vorjahr heranreifen, nämlich 13,7 Mio. t.

 

Schlimmer als 2002

 

Statistics Canada benutzt nach eigenen Angaben seit 2016 eine verlässliche Satelliten-Beobachtungstechnologie, um Getreideerträge zu berechnen. Endgültige Ernteergebnisse werden Anfang Dezember publiziert. Seit dem Start des Crop-Monitorings 1987 habe der Index der Bestandsbonitierung noch nie so früh in der Vegetationsperiode nachgegeben wie heuer. Die Dürre dieses Jahres habe eine weit grössere geografische Verbreitung gehabt als die letzte vergleichbare im Jahr 2002.

Kommentare (1)

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  • Beat Furrer | 02.09.2021
    Genau aus diesem Grund (weil es immer wieder - seit Jahrtausenden - Wettersituationen gibt, die grosse Ernteeinbussen verursachen), ist es notwendig, dass wir eine produktive Landwirtschaft in der Schweiz haben.

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