Die Anzahl Bauernbetriebe, die Produkte direkt ab Hof verkaufen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen
Immer mehr Bauernfamilien verkaufen ihre Produkte direkt ab Hof. Seit 2010 stieg deren Zahl um 60 Prozent auf 11'360 Betriebe im Jahr 2016. Rund ein Fünftel aller Landwirtschaftsbetriebe ist in der Direktvermarktung aktiv.
Über 6000 Betriebe verarbeiten auf Hof
Die Bauernfamilien reagieren damit auf den Preisdruck im Handel und die tiefen Produzentenpreise, schreibt der Schweizer Bauernverband in einer Mitteilung. Ebenfalls im Trend ist die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf dem Betrieb, zum Beispiel mit der Herstellung von Konfitüre, Most, Sirup, Brot und ähnlichem mehr. 6252 Bauernfamilien verarbeiten ihre Rohstoffe auch auf dem Hof.
Der dritte Sektor, in dem sich die Bauernfamilien vermehrt betätigen, sind Forstarbeiten sowie die Bearbeitung von Holz, sei es zu Schnitzeln für Schnitzelheizungen oder zu Brennholz generell. 17‘395 Bauernhöfe weisen unterdessen Tätigkeiten im Wald/Holzbereich aus.
Weniger "Gastwirte"
Andere Zusatzangebote auf dem Bauernhof wie soziale Betreuungsfunktionen oder auch die Gastronomie nehmen in der Tendenz eher ab. Dies dürfte in erster Linie am hohen Arbeitsaufwand bei relativ tiefen Erträgen bei diesen Tätigkeiten liegen. Das Angebot im Bereich Übernachtungen blieb bei etwas über 2000 Betrieben praktisch stabil.
Knapp 40 Prozent der Betriebe erwirtschaften mit ausserlandwirtschaftliche Arbeiten einen Umsatzanteil zwischen 10 und 50 Prozent. Bei 5 Prozent der Betriebe sind es mehr als 50 Prozent und bei 13 Prozent ist die wirtschaftliche Bedeutung vernachlässigbar.