Bereits zum 13. Mal wird der Prix Montagne in diesem Jahr verliehen. Jurypräsident Bernhard Russi und seine Jurykollegen haben die 56 eingereichten Projekte auf die Kriterien der Wirtschaftlichkeit und des Modellcharakters geprüft.
Cologna folgt auf Russi
«Die Vielfalt und Qualität der eingereichten Projekte war enorm. Das machte es für uns nicht leicht, sechs Projekte zu nominieren», sagte Russi. Für Russi ist die diesjährige Verleihung die letzte. Er wird sein Amt am 7. September an den Olympiasieger im Langlauf, Dario Cologna, übergeben.
Die nominierten Projekte zeigten, dass sich zukunftsweisende Konzepte mit Mut und Beharrlichkeit auch ausserhalb der wirtschaftlichen Zentren realisieren lassen, heisst in der Mitteilung der SAB und der Berghilfe. Sie stammen aus den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz und aus unterschiedlichen Branchen. «Genau diese unternehmerische Vielfalt zeichnet unsere Berggebiete aus. Es ist schön zu sehen, mit welchem Mut und welcher Entschlossenheit die Menschen in den Bergen einen wichtigen Beitrag zur individuellen Entwicklung ihrer Region leisten», sagte Russi weiter.
Voting Publikumspreis Prix Montagne
Zusätzlich zum mit 40'000 Franken dotierten Prix Montagne gibt es den Publikumspreis Prix Montagne im Wert von 20’000 Franken zu gewinnen. Diesen stiftet seit 2017 die Schweizerische Mobiliar. Zur Auswahl stehen die sechs Projekte, die für den diesjährigen Prix Montagne nominiert sind. Ab sofort bis am 17. August ist das Voting auf prixmontagne.ch offen.
Nominierte Projekte
Berghotel Mettmen, Mettmen-Alp GL
Auf den Grundmauern einer ehemaligen Kantine, mitten im ältesten Wildschutzgebiet Europas, steht heute das Berghotel Mettmen. Romano und Sara Frei-Elmer haben das Hotel vor acht Jahren auf der Glarner Mettmen-Alp realisiert. Geschaffen haben sie 22 Arbeitsplätze und einen Begegnungsort für alle, die es gerne in die Berge zieht.
Dazzi SA, Chironico TI
Im ehemaligen Stall ihres Vaters, wo früher Schweine und Ziegen wohnten, betreiben die Brüder Davide und Gustavo Dazzi eine Druckerei. Die «Dazzi SA» wurde 1990 von Davide Dazzi gegründet und liegt mitten im Dorfkern des Tessiner Bergdorfs Chironico. Heute beschäftigt der Betrieb sieben Angestellte und hat in den letzten dreissig Jahren acht Lehrlinge ausgebildet.
e-Alps, Fully VS
Ein e-Bike-Abenteuer der besonderen Art: Maxence Carron und Adrià Mercadé, die beiden Gründer von e-Alps, bieten mehrtägige e-Bike-Touren quer durch die alpine Landschaft im Wallis und in Graubünden an. Der Klassiker darunter: die berühmte «Haute Route» von Chamonix nach Zermatt. Heute hat der Betrieb insgesamt acht Touren im Sortiment und beschäftigt sieben Festangestellte und 15 zertifizierte Tourenführerinnen und -führer.
Polo Poschiavo, Poschiavo GR
In punkto geografischer Abgeschiedenheit mischt das Valposchiavo, auf Deutsch Puschlav, schweizweit ganz vorne mit. Dennoch herrscht im Bündner Südtal Aufbruchstimmung. Seit mehr als 20 Jahren agiert der Verein «Polo Poschiavo» vor Ort als Treiber der regionalen Entwicklung. Geschäftsführer Cassiano Luminati und sein Team kümmern sich um die nachhaltige Zukunft des Tals und sorgen mit ihren Projekten für Aufschwung und Perspektive.
Réseaux équestres Marguerite, Mervelier JU
Der Jura ist das Schweizer Reitparadies schlechthin. Für den perfekten, auch mehrtägigen Reitausflug sorgt der Verein «Association Marguerite». Mit dem Projekt «Réseaux équestres Marguerite» kümmern sich Pierre Schaller und sein Team um über 1500 Kilometer markierte Reitwege. Sie führen durch die schönsten Landschaften des Jura und verbinden so über 60 landwirtschaftliche Betriebe.
Wollspinnerei Vetsch, Pragg-Jenaz GR
Von der Rohwolle bis zum fertigen Garnknäuel: Die Wollspinnerei Vetsch im bündnerischen Pragg-Jenaz verarbeitet im traditionellen Stil bis zu 15 Tonnen Wolle pro Jahr. Der über 130-jährige Familienbetrieb wird heute von Christoph Vetsch und seiner Frau Jeannine in der vierten Generation geführt. Sie beschäftigten insgesamt acht Angestellte – alle aus dem Dorf selbst.
Kriterien
Für den Prix Montagne können erfolgreich umgesetzte Projekte eingereicht werden, die im Schweizer Berggebiet ihre Wirkung entfalten. Beurteilt werden die Projekte im Wesentlichen danach, ob sie
- seit mindestens drei Jahren wirtschaftlich erfolgreich sind.
- einen Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung oder zur wirtschaftlichen Vielfalt in einer Bergregion leisten.
- das Potenzial haben, von anderen aufgenommen und weiterentwickelt zu werden (Modellcharakter).