Der Winter hat am Freitag in weiten Teilen der Schweiz viel Schnee gebracht. Das führte zu Dutzenden von Verkehrsunfällen. Zudem stieg die Lawinengefahr in einigen Regionen.
Bis zum Mittag waren im westlichen Mittelland bis zu 10 Zentimeter Neuschnee gefallen, wie SRF Meteo mitteilte. Am Nachmittag wechselte der Schneefall jedoch stellenweise in Regen über.
Schneefront
Die Schneefront war in der Nacht auf Freitag von Westen hergekommen. So hatte es in der Romandie bereits am frühen Morgen verbreitet Schnee. Später war auch die Region Bern-Solothurn-Basel betroffen. Im Verlauf des Vormittags gab es auch in der Ostschweiz teils kräftigen Schneefall.
Verschiedene Wetter- und Verkehrsdienste machten bereits am Freitagmorgen auf den ausgiebigen Schneefall aufmerksam und mahnten zu erhöhter Vorsicht auf den Strassen. Die prekären Strassenverhältnisse führten denn auch zu Dutzenden von Verkehrsunfällen in mehreren Regionen der Schweiz

Reto Blunier
50 Unfälle im Kanton Bern
Die Kantonspolizei Bern meldete am Mittag 50 Verkehrsunfälle, die sich seit 8 Uhr am Morgen ereigneten. Zwei Personen seien leicht verletzt worden. Auch in anderen Regionen kam es zu Unfällen. Zahlreiche Fahrzeuge kamen ins Rutschen oder blieben stecken. Und im Kanton St. Gallen wurden sechs Personen angezeigt, weil sie ihr Auto mit zu viel Schnee auf dem Autodach fuhren. Ein Lieferwagen führte 31 Zentimeter mit.
In Freiburg wurde zudem eine Strasse gesperrt, und die Polizei riet LKW-Fahrerinnen und -Fahrern, die Autobahn A1 zu nehmen. Den Chauffeusen und Chauffeuren mit schlecht ausgerüsteten Fahrzeugen riet die Polizei, die Fahrt zu unterbrechen an einem sicheren Ort anzuhalten. Und auf der A12 war die Umfahrung Freiburg vorübergehend gesperrt wegen eines querstehenden Lastwagens. Am Nachmittag gab die Polizei Entwarnung, die Lage habe sich stabilisiert.
Grosse Lawinengefahr in Westschweiz
Probleme gab es zuvor auch auf den Autobahnen zwischen Zürich und Bern und Biel und Bern. Vielerorts waren am Morgen Schneeräumungsmaschinen unterwegs, was zusätzlich zu stockendem Verkehr führte. Auch auf verschiedenen Bahnstrecken vorab in der Westschweiz gab es Probleme. Züge verkehrten teilweise verspätet oder fielen ganz aus.
Für die Regionen Bex-Villars in der Waadt und die Regionen Conthey-Fully, Emosson, Génépi, Monthey-Val d’Illiez und Val d’Entremont-Val Ferret im Wallis wurde die Lawinengefahr auf die zweithöchste Stufe «gross» erhöht, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in seinem Lawinenbulletin mitteilte. In den übrigen Gebieten der Schweizer Alpen und im Jura herrschte erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3).
Nächste Woche oben top, unten flop
Es geht am Wochenende weiter mit dem wechselhaften Wetter. Am Samstag halten sich vor allem im Osten noch dichtere Wolken. Ab und zu fällt am Vormittag vor allem entlang der Berge noch etwas Schnee. Der Sonntag startet mit ausgedehnten Wolkenfeldern und einigen Aufhellungen. Am Nachmittag streift eine weitere Frontalzone die Alpennordseite und bringt wenig Schnee, in den tiefsten Lagen vermischt mit Regen. In der kommenden Woche sorgt ein Hoch in der Höhe für sonniges Wetter. Das Flachland bleibt unter einer Nebeldecke.
