In der Landwirtschaft kommt es immer wieder zu Unfällen, die auch tödlich enden können. Eine neue Kampagne soll dabei helfen, Unfälle zu verhindern (Symbolbild).
Kapo AI
In ihrer Mitteilung verweist die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) darauf, dass Gefahren im Alltag oft zu wenig wahrgenommen oder unterschätzt werden. Unfallabklärungen zeigten, dass in manchen Arbeitssituationen Risiken bewusst oder unbewusst in Kauf genommen wurden.
Die neue Kampagne «Risiko runter» (www.risikorunter.ch) macht genau dies zum Thema und zeigt Gefahrensituationen aus dem landwirtschaftlichen Arbeitsalltag, verbunden mit praktischen Tipps, wie diese Situationen entschärft werden können.
15 tödliche Unfälle in der Landwirtschaft
Im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Arbeiten hat die BUL elf tödliche Unfälle erfasst:
- Zwei Personen starben beim Umsturz eines Traktors oder Transporters.
- Zwei Personen wurden durch einen Traktor überfahren.
- Zwei Personen wurden von Maschinen eingeklemmt oder erdrückt.
- Drei Personen wurden bei Waldarbeiten von einem Baum oder Baumteilen getroffen.
- Zwei Personen stürzten tödlich von einem Heukran, bzw. durch eine Abwurföffnung.
Der Altersdurchschnitt der elf Personen, die bei landwirtschaftlichen Arbeiten tödlich verunglückten, beträgt 55 Jahre. Die jüngste Person war 19, die älteste 84 Jahre alt. Sechs der Verunfallten befanden sich bereits im Pensionsalter.
Bei landwirtschaftlichen Arbeiten kamen drei Drittpersonen und ein Kind ums Leben. Die Ursachen waren eine Kollision eines E-Bikes mit einem Traktor sowie der Absturz eines Heukrans während Wartungsarbeiten. Eine weitere Person wurde von einer Viehherde überrannt. Ein Kind wurde durch einen herabfallenden Gegenstand tödlich verletzt.
Keine verlässliche Daten
Die BUL macht in ihrer Mitteilung darauf aufmerksam, dass für landwirtschaftliche Unfälle keine Meldepflicht besteht. Aus diesem Grund können keine statistisch verlässlichen Aussagen gemacht werden. Die Unfallmeldungen werden anhand von Medien- und Polizeiberichten sowie Meldungen von Behörden und Betroffenen erhoben.
Wer ist Agriss?
Agriss ist die Stiftung AgriSicherheit Schweiz (Agriss), eine unabhängige Stiftung, die sich auf die Kontrolle der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes auf landwirtschaftlichen Betrieben mit familienfremden Angestellten spezialisiert hat. Agriss arbeitet eng mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) zusammen. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Kontrolle der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes auf landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere bei Betrieben mit Angestellten, die nicht zur Familie gehören. ome