Wurzeltage eignen sich etwa für die Rüebliernte.
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Am Morgenhimmel, wenn schon alle Sterne im Dämmerlicht verschwunden sind, leuchtet noch Venus über der östlichen Landschaft. Von Woche zu Woche sinkt sie dabei tiefer und tiefer. Anfang Dezember verschwindet sie dann ganz im Sonnenlicht. Jetzt stellt sich die Mondsichel zu Venus und bildet so ein malerisches Bild über der herbstlichen Morgenlandschaft.
Anfang Dezember verschwindet Venus im Sonnenlicht.
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Vor 400 Jahren schaute der italienische Astronom Galileo Galilei im gerade gebauten Fernrohr von holländischen Optikern auf Venus. Dabei sah er als erster, dass Venus, wie der Mond, eine Sichel zeigt. Das nahm er als Beweis, dass Venus um die Sonne kreist. In seinem «Sternboten», einem astronomischen Newsletter im 17. Jahrhundert, schrieb er dann von der «gehörten Venus». Und wie geht es bei Venus weiter? Wenn sie am Morgenhimmel im Dezember verschwindet, steht sie am 6. Januar dann hinter der Sonne und zeigt sich Anfang Februar dann am Abendhimmel. Morgendliche und abendliche Sichtbarkeit wechseln sich bei Venus und Merkur ab.
Wurzeltag und nidsigend
Die Mondsichel bei der Venus ist nur noch schmal. Schon am 21. Oktober ist Leermond. Dann steht der Erdtrabant in einer fast viertägigen Phase der Wurzeltage. Nach dem Mondkalender eine gute Zeit, um Pflanzen, deren Fruchtbildung im Wurzelbereich stattfindet - Knollensellerie, Rüebli, Pastinaken, Radieschen, Randen, Kartoffeln oder Rüben – zu pflegen, säen, pflanzen oder ernten.
Ab dem 25. Oktober ist der Mond obsigend.
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Wichtig: Der abnehmende Mond, den wir am Himmel sehen, sit nicht zu verwechseln mit dem absteigenden Mond. Aufsteigend (obsigend) und absteigend (nidsigend) bezeichnet die Stellung des Mondes in Bezug auf den Himmelsäquator. Was heisst das für Feld und Garten? Gepflanzt wird immer bei absteigendem Mond, wenn die Saftströme der Pflanzen den unteren Pflanzenteil verstärkt versorgen. Es kommt zu einem stärkeren Wurzelwachstum. Nidsi geht der Mond noch bis am 25. Oktober. Vom 19. bis 21. Oktober gibt es also quasi einen doppelten «Wurzel-Turbo»