Es gab Starkregen, Sturmböen und laut Meteoschweiz teils Hagelbrocken so gross wie Fünffrankenstücke. Bis am frühen Abend wurden über der Schweiz rund 48’000 Blitze gezählt, wie SRF Meteo berichtete.
50 mm in einer Stunde
Viel Regen gab es im Raum St. Gallen. Dort wurden 50 Millimeter in einer Stunde gemessen, davon 22 innert zehn Minuten. Im Thurgau warnte die Polizei vor Hochwasser in der Sitter und rief die Menschen via Warnapp Alertswiss dazu auf, das Gefahrengebiet zu verlassen. Es wurden vor allem grosse Wassermassen auf Strassen gemeldet. Vereinzelt drang Wasser in Häuser ein, teilt die Polizei mit. Vom starken Gewitter war nebst der Stadt St.Gallen auch mehrere umliegende Gemeinden zwischen Degersheim, Gossau, Wittenbach, Mörschwil bis Rorschach betroffen.
Aber auch in der Innerschweiz schüttete es kräftig. In Oberiberg SZ wurden in einer Stunde 40 Millimeter gemessen, total rund 60 Millimeter. Stellenweise gab es schwere Sturmböen. In Einsiedeln SZ blies es mit 110 Kilometern pro Stunde.
Die Bilanz der Gewitter am Mittwoch:
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) July 31, 2024
⦁ 40-50 mm Regen in nur einer Stunde in Marbach LU, Flühli LU, Oberiberg SZ und St. Gallen
⦁ Hagel mit 1 bis 3 cm Durchmesser (v.a. Jura und Voralpen)
⦁ Sturmböen von 110 km/h (Einsiedeln SZ), 104 km/h (Glarus) und 90 km/h (St. Gallen) pic.twitter.com/SxujADPGJm
90 Notrufe in St. Gallen
Angaben zu grösseren Schäden lagen vorerst nicht vor. Es gab Berichte über umgeknickte Bäume, zeitweise überschwemmte Strassen und Plätze. In St. Gallen gingen am Abend bei der Polizei über 90 Notrufe ein.
In Rorschach SG konnte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ihre geplante 1.-August-Rede nicht halten. Wegen eines aufziehenden Gewitters wurde das Festzelt vorsorglich geräumt. Dutzende Menschen wurden aufgefordert, das Gelände zu verlassen, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete.
Auch im Kanton Solothurn verursachte ein Unwetter Schäden. Wie blick.ch berichtet, zog ein Hagelsturm über Balsthal.
Aktuell ziehen einige, teils heftige #Gewitter über die Schweiz. Hier ein paar eindrückliche Bilder aus Pontalier, Gersau und Balsthal. Neben #Hagel und Starkniederschlag gab es auch Sturmböen, mit 110 km/h die bislang kräftigste in Einsiedeln. 📸 Meteomeldung / App pic.twitter.com/qcHavbImQv
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) July 31, 2024
Kein Strom wegen Blitz
In mehreren Gemeinden im Churer Rheintal war am frühen Abend der Strom für rund eine Stunde ausgefallen. Betroffen waren unter anderem Landquart, Zizers, Fläsch und Maienfeld. Betroffen waren rund 8500 Haushalte, wie die Energieversorgerin Repower mitteilte. Grund für den Ausfall war ein Blitzeinschlag in eine Stromleitung. Der Blitz habe in eine oberirdische Leitung eingeschlagen, was zu einer Überspannung und dann zu einer Sicherheitsabschaltung geführt habe, sagte ein Sprecher der Energieversorgerin Repower auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Auf dem Vierwaldstättersee haben starke Gewitter die Bergung eines Motorboots verhindert, das am Dienstagabend gesunken war. Zwischen dem Meggenhorn und Hertenstein wurde darauf eine Ölsperre eingerichtet, weil Treibstoff ausgelaufen war. Am Donnerstag soll ein weiterer Bergungsversuch folgen.
Brand wegen Blitz
In Uetendorf BE hat am Mittwochnachmittag ein Zweifamilienhaus gebrannt. Verletzt wurde niemand. Der Dachstock ist vollständig ausgebrannt. Das Gebäude ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Der Brand wurde aktuellen Erkenntnissen zufolge durch einen Blitzeinschlag ausgelöst.
In Uetendorf hat am Mittwochnachmittag ein Zweifamilienhaus nach einem Blitzeinschlag gebrannt.
Kapo BE
Die Feuerwehr konnte den Brand rasch unter Kontrolle bringen und schliesslich löschen. Drei Erwachsene und zwei Kinder, die sich im Gebäude aufhielten, begaben sich selbständig ins Freie. Verletzt wurde niemand.